Der Internationale Währungsfonds hat Spekulationen über ein Hilfsgesuch der hoch verschuldeten Länder Spanien und Italien zurückgewiesen.

Rom. Der Internationale Währungsfonds hat Spekulationen über ein Hilfsgesuch der hoch verschuldeten Länder Spanien und Italien zurückgewiesen. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde der IWF weder von Spanien noch Italien um Unterstützung gebeten, auch Verhandlungen finden nicht statt“, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Montag in Lima nach einem Treffen mit dem peruanischen Präsidenten Ollanta Humala. Der IWF könne Länder nur nach einer Anfrage unterstützen. Bisher sei das nur in Griechenland, Irland und Portugal der Fall.

Hintergrund: Italienischen Medienberichten zufolge will der Internationale Währungsfonds (IWF) dem hoch verschuldeten Eurokrisenland mit einem Milliarden-Programm unter die Arme greifen. Wie die Turiner Tageszeitung „La Stampa“ am Sonntag mit Bezug auf informierte Kreise in Washington berichtete, könnte der IWF Rom mit einem Volumen von bis zu 600 Milliarden Euro unterstützen, um die neue Regierung von Mario Monti bei der Durchsetzung der notwendigen Reformen mit einer stabileren Finanzlage zu entlasten.

+++ Die Achse der Sparsamen: Merkel, Monti, Sarkozy +++
+++ Europa erneuern: Ein Kommentar +++

Die Kredite eines solchen „Programm Italien“ könnten mit einer Laufzeit von zwölf bis 18 Monaten vergeben werden, so das Blatt. Das Geld dazu könnte auch aus der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen, hieß es. Italien das nach Griechenland den höchsten Schuldenstand der Eurozone – gemessen an der Wirtschaftsleistung aufweist – steht seit Monaten im Visier der Finanzmärkte und leidet unter einer internationalen Glaubwürdigkeitskrise. Frisches Geld kann sich Rom am Kapitalmarkt nur noch zu horrenden Zinsen leihen. Am Freitag kletterte die Rendite für Zweijahrespapiere der drittgrößten Volkswirtschaft im Währungsraum im Tagesverlauf um rund 60 Basispunkte auf ein Hoch von 7,77 Prozent.

Italien, das nach Griechenland den höchsten Schuldenstand der Eurozone aufweist, steht seit Monaten im Visier der Finanzmärkte und leidet unter einer internationalen Glaubwürdigkeitskrise. Der italienische Regierungschef und Wirtschaftsfachmann Monti will Medienberichten zufolge am 5. Dezember mit Beratungen über erste Maßnahmen gegen den Krisenstrudel beginnen.