Angriff auf iTunes. Drei der vier großen Plattenfirmen sind zum Start dabei. Musik ist ab sofort im Android Market erhätlich. Besonderheit: Freunde bei Google+ können Freunde Lieder einmal kostenlos anhören.

In Amerika eröffnet Apple jetzt seinen eigenen Online-Musikladen. Die lieder können über den Android Market ab sofort gekauft werden. Dieser Service könnte nun auch die Fans von iTunes nervös machen. Wer im Social-Netzwerk Facebook angmeldet ist, kann ein gekauftes Lied eines Freundes kostenlos anhören.

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Für Deutsche Nutzer greift der Service allerdings noch nicht. Hier sieht man beim Aufruf des Dienstes lediglich den Hinweis: „Es tut uns leid. Google Music ist derzeit nur in den Vereinigten Staaten verfügbar“. Wann das Angebot auch hierzulande eingeführt wird, ist derzeit nicht absehbar. Hintergrund: Der bereits seit Monaten schwelende Streit zwischen Google und der deutschen Musikverwertungsgesellschaft Gema über eine Vergütung für Musik-Videos auf YouTube. Eine Lösung ist bisher nicht absehbar.

Die Vorstellung des neuen Shops fand in Los Angeles vor. Der Weg hin zu Google Music war kein leichter. Im Vorfeld gab es Streit mit den Plattenfirmen. Zwar hat Google mit Universal Music, EMI und Sony Music mittlerweile drei der vier großen Label im Angebot. Dennoch: Auf die Künstler von Warner Music müssen die Musikfreunde allerdings zunächst verzichten. Darunter Bruno Mars, R.E.M oder Neil Young. Dafür war die Resonanz bei kleinen Musikfirmen deutlich positiver. Insgesamt stehen mehr als 13 Millionen Songs zur Verfügung. Zudem können Musiker ihre Lieder selbst hochladen und vermarkten, was den Online-Dienst MySpace in weitere Schwierigkeiten bringen wird.

Zum Start will Google mit exklusivem Material punkten. So gibt es nur bei Google Music eine Live-Aufnahme der Rolling Stones von 1973 mit einem kostenlosen Song, weitere fünf Konzert-Mitschnitte sollen folgen. Von Coldplay gibt es unter anderem fünf Songs aus einem Auftritt in Madrid. Shakira-Fans können kostenlos ein Live-Minialbum und die neue Single laden. Google steigt vergleichsweise spät in den Online-Musikmarkt ein. Der Vorstoß steht in direktem Zusammenhang mit dem Android-Betriebssystem für Smartphones und Tablet-Computer. 200 Millionen der Geräte sind inzwischen in Benutzung, wie Google verkündete. Bislang fehlte aber ein eigener Musikladen wie ihn der Rivale Apple schon lange besitzt.

Der iPhone-Anbieter ist mit seinem 2003 gestarteten iTunes Store der weltgrößte Musikverkäufer und will sich diese Position auch nicht nehmen lassen. Am Montag startete Apple – zunächst ebenfalls nur für die USA – den Cloud-Dienst iTunes Match, mit dem man seine Musik im Netz lagern und von dort abrufen kann. Google bietet seinen Nutzern nun einen ähnlichen Service an. Allerdings muss man bei Google die Songs tatsächlich in das Netzwerk hochladen, während Apple einen smarten Abgleich der Titel mit dem iTunes-Angebot vornimmt und den Anwendern damit einen stundenlange Upload der meisten Dateien erspart. Dafür handelte Apple erweiterte Lizenzen mit der Musikindustrie aus. Ein weiterer großer Spieler in dem Bereich ist der Online-Einzelhändler Amazon.

Für Download-Shops gibt es jedoch auch immer mehr Konkurrenz durch Firmen wie Pandora oder Spotify, bei denen die Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird. Sogenannte Streaming-Angebote, bei denen die Musik nicht erst komplett auf das Gerät geladen werden muss. Auch Facebook mit seinen rund 800 Millionen Nutzern ist mittlerweile auf diesen Zug aufgesprungen.