Kapazitätsausbau stellt manche Zulieferer vor Probleme. Flugzeugbauer kündigt Hilfe an
Hamburg. Schon auf der Basis fest beschlossener Hochläufe wird Airbus in den kommenden fünf Jahren die Fertigung stark ausweiten: "Bis 2016 legen wir in unserer Produktionskapazität 40 Prozent obendrauf", sagte der Airbus-Produktionsvorstand und Deutschland-Chef Günter Butschek vor dem Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg. Dies beruht auf Anhebungen der monatlichen Fertigungsraten in den Programmen der A320-Familie und beim A380 sowie den Serienanläufen des Militärtransporters A400M und des neuen Langstreckenfliegers A350.
Dabei sei die Befriedigung der starken Kundennachfrage "mehr als nur ein Luxusproblem", sagte Butschek. Dies sei nicht nur eine Herausforderung für Airbus selbst, sondern auch für die Zulieferer. Denn die zumeist mittelständischen Betriebe müssten ihre Kapazitäten in Einzelfällen sogar um bis zu 50 Prozent ausbauen. Doch kann sich die Finanzierung für sie als schwierig erweisen, weil manche Banken sich angesichts steigender Eigenkapitalanforderungen bei der Kreditvergabe zurückhalten. Airbus werde mit den Zulieferfirmen über die Situation sprechen und in besonders kritischen Fällen Hilfe anbieten, hieß es.
Bei der neuen A350 hatte Airbus den Termindruck am Donnerstag etwas gemildert: Der weitgehend aus Kohlefaserwerkstoffen gebaute Flieger soll nun im ersten Halbjahr 2014 und nicht wie bisher geplant bis Ende 2013 den Liniendienst aufnehmen. Das Ziel sei es, Probleme wie bei der A380 zu vermeiden, sagte Butschek: "Uns geht es nicht darum, nur das erste Flugzeug zu bauen. Wir wollen, dass schon mit diesem ersten Flugzeug der Hochlauf der industriellen Produktion beginnt", sagte Butschek. Das Boeing-Konkurrenzmodell 787 "Dreamliner" war kürzlich mit rund drei Jahren Verzögerung an den ersten Kunden gegangen.