Hamburg. Das Unternehmen hat lange gesucht, jetzt hat der neue Philips-Chef Frans van Houten einen Partner für seine kriselnde TV-Sparte gefunden. Wie gestern bekannt wurde, lagerte der niederländische Elektronikkonzern den Bereich an das taiwanesische Unternehmen TPV aus. Damit kommt Houten seinem Ziel näher, die Kosten im Konzern um 800 Millionen Euro zu reduzieren. Doch zuerst fallen durch die Auslagerung im vierten Quartal Einmalkosten in Höhe von 270 Millionen Euro vor Steuern an, wie der Konzern mitteilte. Dieser Aufwand entstehe zusätzlich zu den 100 Millionen Euro, die das Unternehmen auf sein Fernsehgeschäft bereits abgeschrieben hatte. An dem Gemeinschaftsunternehmen wird Philips 30 Prozent halten, den Rest die Taiwaner. TPV war bereits in den vergangenen Jahren Zulieferer der Philips-TV-Sparte. Seit 2007 häufte der Bereich Verluste von fast einer Milliarde Euro an. Vor allem günstigere Konkurrenz wie die südkoreanischen Rivalen Samsung und LG setzt den Niederländern zu.
Insgesamt 3500 Mitarbeiter des Konzerns sollen in das Joint Venture wechseln. Davon sind nach Angaben des Unternehmens auch Beschäftigte in der deutschen Philips-Zentrale in Hamburg betroffen. Die genaue Zahl konnte Unternehmenssprecher Georg Wilde gestern noch nicht sagen, aber der Rahmen sei überschaubar. "Es handelt sich vor allem um Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing und Vertrieb", so der Sprecher. In der Hansestadt arbeiten 2700 Mitarbeiter bei Philips, bundesweit sind es 6500 Beschäftigte.