Am 7. November soll der Ausstand beginnen und flächendeckend in ganz Deutschland stattfinden. Verzögerungen in den Behandlungsabläufen

Berlin. Die Ärzte an 23 deutschen Universitätskliniken wollen streiken. In einer Urabstimmung votierten 97,4 der Mediziner für einen Arbeitskampf. Dies gab der Marburger Bund (MB) am Freitag in Berlin bekannt. Die Streiks sollten flächendeckend am 7. November beginnen, sagte der stellvertretende MB-Vorsitzende, Andreas Botzlar. Der Marburger Bund hatte die Tarifverhandlungen mit den Ländern für die 20 000 Ärzte an Unikliniken Ende September nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden für gescheitert erklärt.

„Die Ärztinnen und Ärzte in den Unikliniken haben vor fünf Jahren den ersten Arzt-Tarifvertrag an den Kliniken erkämpft. Auch jetzt sind sie entschlossen, für die Durchsetzung ihrer Forderungen notfalls einen langen Weg zu gehen. Das Votum zeigt sehr eindrücklich, wie groß der Unmut der Ärzte über das Verhalten der TdL ist, die während der Tarifverhandlungen zu keinerlei Kompromissen bereit war“, sagte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes.

Der Marburger Bund sei gut gerüstet für den Arbeitskampf. „Die Ärzte haben 2006 bewiesen, dass sie auch einen langen Streik erfolgreich durchstehen. Der Streik wird solange andauern, bis die TdL ein zustimmungsfähiges Angebot vorlegt“, sagte Botzlar. Vom ersten Streiktag an werde es zu tagelangen Verzögerungen in den nicht notfallmäßigen Behandlungsabläufen kommen. Viele Patientenaufnahmen müssten dann verschoben und sogenannte elektive, planbare Eingriffe neu terminiert werden. In solchen Fällen kämen auch kommunale, private oder kirchliche Krankenhäuser als Alternativen in Betracht. (dpa)