Berlin. Die Deutsche Bahn ist im September unpünktlicher geworden. Eine Gerölllawine, mehrere Großveranstaltungen und vermehrte Bauarbeiten sorgten dafür, dass nicht einmal jeder fünfte Zug im Fernverkehr pünktlich kam. Die Quote sank von 80,9 auf 79,2 Prozent, teilte der Konzern gestern mit. Einschließlich des Nahverkehrs sank sie auf 92,5 Prozent, nach 93,2 Prozent im August. Im Nahverkehr waren 92,9 Prozent der Züge pünktlich, das entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zum August.
Wesentlicher Grund für die zunehmenden Verspätungen im Fernverkehr seien schwere Unwetter gewesen, die am 11. September einen Hang im Mittelrheintal abrutschen ließen. Das führte zur Entgleisung eines Intercity-Zuges bei St. Goar. In der Folge habe die viel befahrene linksrheinische Strecke tagelang gesperrt und der Schienenfernverkehr rechtsrheinisch umgeleitet werden müssen. Für mehr Verkehr und einige Verspätungen hätten auch mehrwöchige Großveranstaltungen wie das Oktoberfest in München und der Cannstatter Wasen in Stuttgart sowie vermehrte Bauarbeiten gesorgt. Als pünktlich gilt ein Zug, solange er innerhalb von fünf Minuten nach der fahrplanmäßigen Ankunftszeit den Bahnhof erreicht.
Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember bietet die Bahn auch einige neue Direktverbindungen an. Aus Hamburger Sicht interessant: Täglich außer sonnabends wird ein Nachtzug zwischen Kopenhagen und Prag fahren. Wer um 0.31 Uhr am Hauptbahnhof in Hamburg einsteigt, ist um 9.26 Uhr in der tschechischen Hauptstadt. In der Goldenen Stadt geht es um 18.29 Uhr los, in der Hansestadt sieht der Fahrplan die Ankunft für 3.56 Uhr vor. Ab Ende März 2012 wird es zudem mit dem neuen Doppelstockzug TGV 2N2 eine Direktverbindung zwischen Frankfurt/Main und Marseille geben. (dapd/HA)