Die wichtigsten Entwicklungen der Euro-Krise im Überblick:

Oktober 2009: Die griechische Regierung revidiert die Staatsverschuldung drastisch nach oben, das Vertrauen in die Staatsfinanzen beginnt zu sinken.

16. Dezember 2009: Standard & Poor’s (S&P) stuft als zweite Ratingagentur Griechenlands Kreditwürdigkeit herab. Spekulationen um eine Staatspleite gehen um. Der Euro bricht ein.

25. März 2010: Die Eurogruppe sagt Athen ein Hilfspaket aus bilateralen Krediten unter Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu.

7. Mai 2010: Trotz des Rettungsschirms für Athen rauscht der Euro weiter in den Keller. Spanien und Portugal drohen in den Sog zu geraten. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) warnt vor einer „systemischen Krise“. Die EU-Staats- und Regierungschefs beschließen einen Rettungsschirm für die gesamte Euro-Zone.

10. Mai 2010: Die EU-Finanzminister einigen sich auf einen 750 Milliarden Euro schweren Abwehrschirm unter Beteiligung des IWF.

21. November 2010: Irland beantragt Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm.

28. November 2010: Die EU-Finanzminister gewähren Dublin ein Hilfspaket von 85 Milliarden Euro und einigen sich auf eine nur begrenzte Gläubigerbeteiligung bei künftigen Schuldenkrisen.

6. Dezember 2010: Der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker schlägt die Einführung von Euro-Bonds zur Überwindung der Schuldenkrise vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel blockt den Vorschlag ab.

14. Februar 2011: Die Euro-Finanzminister statten den permanenten Rettungsschirm mit 500 Milliarden Euro an verfügbaren Mitteln aus. Dafür muss die Summe des befristeten Schirms verdoppelt werden.

16. Mai 2011: Die Euro-Finanzminister beschließen ein 78-Milliarden-Euro-Rettungspaket für Portugal.

17. Juni 2011: Der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou wird durch den früheren Verteidigungsminister Evangelos Venizelos ersetzt.

21. Juli 2011: Auf einem Sondergipfel einigt sich die EU auf weitere Griechenland-Hilfen. Zudem kauft der Euro-Rettungsfonds EFSF Staatsanleihen des Landes zu Marktpreisen auf und beteiligt die Gläubiger so indirekt an den Hilfen.

2. August 2011: Der US-Kongress einigt sich nach wochenlangem Streit auf einen Anhebung der Schuldenobergrenze und wendet so die drohende Zahlungsunfähigkeit ab. Trotzdem senkt S&P das Rating der US-Staatsanleihen, die Börsen stürzen in der Folge ab.

16. August 2011: Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy treffen sich in Paris und bekräftigen den Plan einer Finanzmarkttransaktionssteuer und einer europäischen Wirtschaftsregierung. Gemeinsamen Anleihen der Euro-Länder, sogenannten Euro-Bonds, erteilt Merkel erneut eine Absage. (dapd)