Die Deutsche Bahn unterzeichnet Milliardendeal mit RWE. Künftig soll Energiebedarf stärker mit Ökostrom abgedeckt werden.

Frankfurt. Die Deutsche Bahn will grüner werden - und künftig mehr Ökostrom nutzen. Das dürfte auch das Image des Verkehrsunternehmen verbessern, denn bislang ist die Bahn der größte deutsche Stromverbraucher mit einem Jahresverbrauch von 10,3 Milliarden Kilowattstunden. Derzeitig deckt das Unternehmen knapp 20 Prozent seines Energiebedarfs mit grünem Strom ab: Das scheint ausbaufähig befand die Bahn und bereitete einen Milliardendeak mit dem Energieversorger RWE vor, der ebenfalls auf grüne Technologien umsatteln will.

Heute unterzeichneten die beiden Konzerne einen Vertrag über die Lieferung von Strom aus Wasserkraft mit einem Volumen von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Bislang bezieht der Verkehrskonzern seinen Strom zu 49 Prozent aus Braun- und Steinkohlekraftwerken. 22 Prozent seien Kernenergie, 9 Prozent kämen aus Erdgas und 19,8 Prozent aus erneuerbaren Energien, erläuterte Bahnchef Rüdiger Grube, der sich begeistert zeigte, gar von einem „Meilenstein in Sachen klimaneutraler und umweltfreundlicher Bahn“ sprach.

Künftig wird RWE wird die Bahn von 2014 bis 2028 mit jährlich rund 900 Millionen Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft versorgen. Die Erlöse aus dem Deal will der Stromriese in den Aufbau der erneuerbaren Energien stecken, wie RWE-Chef Jürgen Großmann sagte. Bis 2020 will der Verkehrskonzern bis zu 35 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Der Strom für die Bahn wird nach den Worten von Großmann in 14 Wasserkraftwerken des größten Stromerzeugers in Deutschland an Mosel, Saar, Rhein, Ruhr und Rur erzeugt. RWE investiere bis 2013 knapp vier Milliarden Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Reaktion der Börsianer auf den Großauftrag fiel positiv aus: RWE-Aktien notierten 0,4 Prozent höher, während sich der Dax kaum bewegte.

(abendblatt.de/Reuters)