Der Hamburger Einkaufszentren-Betreiber ECE will sich in Süd- und Osteuropa neue Märkte für Shopping-Center erschließen.

Hamburg. Der von der Hamburger Unternehmerfamilie Otto kontrollierte Einkaufszentren-Betreiber ECE rüstet sich für den Kauf weiterer Konsumtempel. An einem eigens dafür gegründeten Immobilienfonds hätten sich mehrere internationale Staatsfonds, Pensionsfonds und Versicherungen beteiligt, gab ECE-Chef Alexander Otto am Donnerstag bekannt. Der Fonds, der bereits 740 Millionen Euro eingesammelt habe - 100 Millionen davon stammen von der Familie Otto – konzentriere sich auf den Erwerb bestehender Shopping-Center in Europa. Diese sollen nach dem Kauf modernisiert werden, damit sie eine höhere Rendite abwerfen.

Bis zur Schließung des Fonds in einigen Wochen sollen 800 Millionen Euro eingesammelt sein, sagte Otto. Bisher gehören dem Fonds drei Projekte: das Stern-Center in Potsdam, das Linden-Center Berlin und die Galeria Kaskaden in Stettin, letztere sollen im September eröffnen. An diesen Objekten habe der Fonds für insgesamt 160 Millionen Euro jeweils eine Mehrheit übernommen. Weitere Ankäufe würden derzeit vorbereitet. Management und die Vermietung der Einkaufstempel werden von der ECE übernommen, die auch Projekte der börsennotierten Deutschen Euroshop betreut.

Otto machte deutlich, dass der Renditeanspruch der Fondsprojekte höher sei als bei Euroshop. Deshalb werde der Fonds dem im MDax gelisteten Shoppingcenter-Investor nicht ins Gehege kommen. An Euroshop ist die Familie Otto nach Unternehmensangaben mit 15 Prozent beteiligt. Brancheninsider gehen allerdings davon aus, dass die Familie, die Eigentümerin des gleichnamigen Versandhauskonzerns ist, insgesamt rund 20 Prozent an der Euroshop AG kontrolliert. Diese wiederum lässt alle ihre 18 Einkaufszentren von der ECE verwalten.

Für weiteres Wachstum will sich der Projektentwickler ECE stärker im Ausland engagieren. „Wir wollen uns auf Europa konzentrieren“, sagte Firmenchef Otto. Ziele seien Osteuropa und die Türkei, aber auch Südeuropa komme in Frage. Trotz der Finanzkrise stünden Italien und Spanien im Fokus. „Es ist nach wie vor eine gute Zeit, um in Europa zu investieren“, sagte Otto. Weniger gefragt seien Skandinavien und Frankreich. Mit 132 verwalteten Einkaufszentren sieht sich ECE als Europas größten Shoppingcenter-Betreiber vor der französischen Unibail Rodamco.

(Reuters)