Der wirtschaftlich angeschlagene Stromanbieter TelDaFax meldet Insolvenz an. Die Firma steht seit Monaten in den Schlagzeilen.
Düsseldorf. Es wurde viel gemutmaßt nun ist es gewiss: Der defizitäre Strom- und Gasanbieter Teldafax ist nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht. Das Unternehmen habe beim Amtsgericht Bonn einen Insolvenzantrag gestellt, teilte der als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzte Anwalt Biner Bähr am Dienstag mit. Das UnternehmenTeldafax steht seit Monaten in den Schlagzeilen. Zahlreiche Netzbetreiber haben die Verträge mit den Unternehmen gekündigt, da dieses trotz Mahnungen seine Rechnungen nicht bezahlt habe. Von Teldafax war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Was bedeutet die Teldafax-Pleite für die Verbraucher?
Deutschlands größter Stromdiscounter TelDaFax hat Insolvenz angemeldet. Was bedeutet das für die mehr als 700.000 Kunden des Unternehmens? Nachfolgend einige wichtige Fragen und Antworten:
Müssen Teldafax-Kunden damit rechnen, bald im Dunkeln zu sitzen?
Nein. Die Versorgung mit Strom und mit Gas ist auf jeden Fall gesichert, wie die Bundesnetzagentur betont. Im schlimmsten Fall - wenn TelDaFax tatsächlich die Versorgung einstellen müsste - fiele der Konsument in die sogenannte Grundversorgung zurück. Allerdings müsste der Verbraucher dafür etwas tiefer in die Tasche greifen als beim Troisdorfer Billiganbieter. Er könnte sich aber sofort einen neuen Anbieter suchen.
Teldafax hat vielen Kunden Strom gegen Vorkasse verkauft. Ist das Geld jetzt weg?
Wahrscheinlich ja. Wer bei TelDaFax von dem Angebot Gebrauch machte, den Strom billig gegen Vorkasse zu beziehen und dafür die Stromkosten bis zu ein Jahr im Voraus bezahlte, dürfte nach Einschätzung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen von seinem Geld nicht mehr viel wiedersehen. «Diese Kunden haben jetzt denkbar schlechte Karten», urteilt der Jurist der Verbraucherzentrale, Jürgen Schröder.
Gibt es Schlupflöcher, wie Teldafax-Kunden doch noch ihr Geld zurückbekommen können?
Nur im Ausnahmefall. Wenn TelDaFax das Geld per Einzugsermächtigung erhielt und die Abbuchung weniger als sechs Wochen her ist, kann der Kunde die Abbuchung bei seiner Bank rückgängig machen, wie Schröder erklärt. Zwar muss er auch dann TelDaFax für den in der Zwischenzeit verbrauchten Strom bezahlen. Doch das übrige Geld kann so gerettet werden.
Was muss der Kunde tun, wenn der Strom von Teldafax ausbleibt und er in die Ersatzversorgung fällt?
Der Stromkunde hat drei Monate Zeit, sich einen neuen Stromanbieter zu suchen. Doch sollte er nicht zu lange damit warten. Denn der Strom vom Grundversorger ist in der Regel recht teuer, wie die Verbraucherzentrale betont. Der schnelle Wechsel zu einem neuen Anbieter spart also Geld.
(abendblatt.de mit Materialie von dapd)