Peking. Nach einem Hackerangriff auf mehrere Hundert E-Mail-Konten von Nutzern des Google-Programms Gmail hat China den Vorwurf einer Beteiligung an dem Vorfall zurückgewiesen. China unterstütze kein Hacking und sei Teil der weltweiten Bemühungen, um das Problem zu bekämpfen, sagte gestern Außenministeriumssprecher Hong Lei.
Google hatte zuvor mitgeteilt, dass mehrere Hundert E-Mail-Konten von einem Hackerangriff betroffen seien, der aus China herrühre. Von dem Hackerangriff betroffen seien auch die Konten ranghoher US-Regierungsbeamter und politischer Aktivisten. Alle Opfer seien benachrichtigt und ihre E-Mail-Konten wieder gesichert worden.
Google hatte nach eigenen Angaben den jüngsten Angriff nach Jinan zurückverfolgt, wo eine Berufsschule der chinesischen Streitkräfte beheimatet ist. Deren Computer stehen in Zusammenhang mit einem weiteren Angriff auf Google vor 17 Monaten. Der Suchmaschinenanbieter vermutete, dass chinesische Hacker die Phishing-Taktik anwandten, um an die Passwörter von Gmail-Nutzern zu kommen.
Phishing bezeichnet eine Form der Internetkriminalität, bei der mittels gefälschter E-Mails vertrauliche Zugangs- und Identifikationsdaten abgefangen werden. China unterstrich unterdessen, sämtliche Aktivitäten abzulehnen, die das Internet und die Computersicherheit sabotierten, darunter auch Hacking, sagte der Ministeriumssprecher in Peking. Hacking sei ein weltweites Problem, von dem auch chinesische Netzwerke betroffen seien, sagte Hong Lei. "Vorwürfe, die chinesische Regierung unterstütze Hacking, sind völlig unbegründet und werden aus anderweitigen Gründen erhoben."