DIHK-Präsident Driftmann rechnet mit einem Rekordzuwachs bei den Industrieunternehmen: “Die Unternehmen wollen weiterhin kräftig einstellen.“

Hamburg. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit rund 400.000 neuen Arbeitsplätzen in den kommenden zwölf Monaten in Deutschland. "Die Unternehmen wollen weiterhin kräftig einstellen", sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann dem Hamburger Abendblatt. Vor allem im Maschinenbau, in der Elektrotechnik, in der Metallerzeugung und im Fahrzeugbau suchen die Firmen Personal. Ein Drittel der 400.000 neuen Stellen im nächsten Jahr will die Industriebranche schaffen. Dies sei "ein Zuwachs wie noch nie innerhalb eines Jahres im vereinten Deutschland", hob Driftmann hervor.

Die Prognose für die kommenden zwölf Monate basiert auf den Beschäftigungsabsichten, die der DIHK in seiner Konjunkturumfrage vom Frühsommer 2011 mit mehr als 24.000 Unternehmensanworten abgefragt hat. Die Ergebnisse der Umfrage liegen dem Hamburger Abendblatt vor.

Auch die Unternehmen in der Gesundheitsbranche wollen laut der Umfrage des DIHK kräftig neues Personal einstellen. Allein in diesem Bereich planen die Firmen 60.000 neue Arbeitsplätze im kommenden Jahr. Auch wissensintensive Dienstleister wie IT-Unternehmen, Werbeagenturen und der Bereich Forschung und Entwicklung werden laut DIHK deutlichen Zuwachs bei der Zahl der Beschäftigten erzielen - in den kommenden zwölf Monaten ebenfalls 60.000 Angestellte. "Das Beschäftigungsplus könnte sogar noch größer sein, wenn bei vielen Stellenbesetzungen Fachkräfteengpässe nicht bereits heute den Betrieben einen Strich durch die Rechnung machen würden", sagte DIHK-Präsident Driftmann.

Vor allem die Firmen in der Zeitarbeit-Branche sehen laut DIHK-Umfrage im Fachkräftemangel ein Konjunkturrisiko. Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen (77 Prozent) zeigten sich besorgt, was den Fachkräftemangel in den kommenden zwölf Monaten angeht. In der IT-Branche sieht jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als Risiko für die Konjunktur. "Von den Maschinenbauern sehen 39 Prozent im Fachkräftemangel bereits ein Hauptrisiko für ihre Geschäftsentwicklung, in der Elektroindustrie 36 Prozent", sagte Driftmann dem Abendblatt.