Geräte von Electrolux werden teurer. Insgesamt sind die Verbraucherpreise im April so stark gestiegen wie seit 2,5 Jahren nicht mehr.
Stockholm/New York. Unter dem Druck anziehender Rohstoffkosten will der schwedische Konzern Electrolux die Verkaufspreise für seine Haushaltsgeräte auch in Europa erhöhen. Das Unternehmen kalkuliert in diesem Jahr mit stark anziehenden Ausgaben für Baustoffe wie Stahl und Plastik.
In Nordamerika gehen die Electrolux-Geräte bereits im Schnitt vier Prozent teurer über die Ladentische. Die höheren Verkaufspreise seien durchsetzbar, weil auch die wichtigsten Rivalen denselben Weg einschlugen, sagte Konzernchef Keith McLoughlin. Wie der zweitgrößte Hausgerätehersteller Electrolux hat auch schon der Branchenprimus Whirlpool an der Preisschraube gedreht - laut McLoughlin in derselben Größenordnung.
Die beiden Unternehmen konnten die steigenden Rohstoffpreise im Auftaktquartal unterschiedlich gut verkraften: Electrolux, das unter anderem die Marke AEG-Electrolux unter seinem Dach hat, musste zu Jahresbeginn einen Rückgang des Betriebsergebnisses von 43 Prozent auf 696 Millionen Schwedische Kronen (78 Millionen Euro) hinnehmen.
Top-Konzern Whirlpool konnte dagegen Umsatz und Gewinn überraschend stark steigern. Der Umsatz wuchs im ersten Quartal um drei Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar. Den Nettogewinn baute Whirlpool ebenfalls um drei Prozent auf 169 Millionen Dollar aus. Dass die Markterwartungen bei weitem übertroffen wurden, sei auch einem verstärkten Sparkurs zu verdanken, erklärte Whirlpool. Ermutigt vom Quartal bekräftigte der Konzern seinen Jahresausblick.
Beide Unternehmen profitieren insgesamt von ihrer Präsenz in Lateinamerika und Asien, wo eine aufstrebende Mittelschicht für Haushaltsgeräte immer tiefer in die Tasche greift. Bei Electrolux stieg zudem die Nachfrage in Osteuropa im ersten Quartal um 13 Prozent. In Nordamerika und Europa sprang lediglich ein Plus von einem Prozent heraus. Dort rechnet Electrolux auch im laufenden Jahr mit nur einem moderaten Wachstum.
Preise steigen so stark wie seit Oktober 2008 nicht mehr
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im April so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Teuerung bei 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf Grundlage vorläufiger Daten mitteilte. Zuletzt hatte die Inflation im Oktober 2008 so hoch gelegen. Die Europäische Zentralbank spricht nur bis zu einem Wert von maximal 2,0 Prozent von Preisstabilität.
Wie in den vergangenen Monaten sind nach Angaben der Statistiker stark steigende Energiepreise der Auslöser für die höheren Lebenshaltungskosten. Insbesondere die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe haben im Vergleich zum Vormonat angezogen.
Binnen eines Monats legten die Lebenshaltungskosten um 0,2 Prozent zu. Die endgültigen Ergebnisse für April werden am 11. Mai veröffentlicht.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland stieg dem Statistikamt zufolge im Jahresvergleich um 2,6 Prozent. Seit diesem März stieg der Index demnach um 0,2 Prozent.