Amerikaner fordern Schadenersatz. Koreaner wollen sich wehren
New York/Berlin. Apple wirft dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung Produktpiraterie vor. Samsung kopiere bei seinen Handys und Tabletgeräten mit dem Google-Betriebssystem Android die Technik und das Design von iPhone und iPad, behauptet Apple in einer nun eingereichten Klage. Das eigentliche Ziel dürfte, wie schon bei Apples Patentklagen, gegen die Hersteller HTC und Motorola der große Rivale Google sein, der hinter Android steht. Das Google-Betriebssystem ist dabei, die Führung im Handymarkt zu übernehmen.
In der in Kalifornien eingereichten Klage fordert der US-Konzern laut übereinstimmenden Medienberichten einen Stopp des Ideenklaus sowie Schadenersatz. Samsung kündigte an, sich gegen die Vorwürfe zur Wehr zu setzen. Pikant macht die Geschichte, dass Samsung auch als ein großer Apple-Zulieferer mit Milliardenverträgen bekannt ist, unter anderem bei Speicherchips.
Samsung habe sich bei seinen Geräten "sklavisch" an Design, Bedienung und Technologie von Apple-Produkten gehalten, zitierte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg aus der Klage. Die Vorwürfe untermauerte Apple mit Bildern, auf denen nebeneinander ein iPhone 4 und ein Samsung Galaxy S abgebildet waren. Apple weist den Berichten zufolge auf Ähnlichkeiten bei der Form eines rechteckigen Gehäuses mit abgerundeten Kanten sowie bei den Symbolen einzelner Apps wie Telefon oder Bildergalerie. Samsung stellt auch das Tablet Galaxy Tab her, das gegen Apples iPad antritt.
"Samsung wird aktiv durch angemessene legale Maßnahmen auf diese rechtlichen Schritte reagieren, um unser geistiges Eigentum zu schützen", hieß es in einer Mitteilung des südkoreanischen Elektronikherstellers. Die Entwicklung von Kerntechnologie sowie die Stärkung des "Portfolios von geistigem Eigentum" seien schließlich der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens. Man gehe zudem davon aus, dass Apple selbst gegen Samsung-Patente für Kommunikationsstandards verstoßen habe, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap gestern einen Konzernsprecher. "Wir erwägen eine Gegenklage."