Nur jeder fünfte Entscheider in deutschen Unternehmen ist weiblich. Je kleiner die Firma, desto wahrscheinlicher, dass eine Frau sie führt.
Hamburg. Die meisten Chefinnen in Deutschland arbeiten in eher kleinen Unternehmen. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Erhebung der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel.
Gerade einmal ein Fünftel aller Posten auf Entscheider- und Geschäftsführerebene in deutschen Unternehmen seien von Frauen besetzt. Auch die Zahl der Geschäftsführerinnen und Gesellschafterinnen ist mit 17 Prozent deutlich unter dem der männlichen Kollegen.
Ist die Firma klein, gibt es mehr Frauen in Chefsesseln. Bei weniger als zehn Mitarbeitern fanden sich laut Analyse 22,1 Prozent Frauen auf Chefposten, während es bei einer großen Zahl ab 500 Mitarbeitern nur 8,3 Prozent waren.
Die meisten Frauen an der Spitze waren mit 23,3 Prozent in Firmen in der Hauptstadt Berlin zu finden, gefolgt vom Saarland mit einem Anteil von 22 Prozent. Im Mittelfeld lagen die Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Bayern. Der niedrigste Anteil der weiblichen Chefinnen war in Bremen mit 17,7 Prozent.
Für die Erhebung hat die Hamburger Wirtschaftsauskunftei nach eigenen Angaben mehr als ein Million Firmen analysiert aus den unterschiedlichsten Branchen. Darunter waren sowohl kleine, mittelständische als auch Dax-notierte Unternehmen.
Am Mittwoch will sich Familienministerin Kristina Schröder (CDU) mit allen Personalchefs der im Dax vertretenen Konzerne in Berlin treffen, um über die Frauenquote in der Wirtschaft zu sprechen.