Der Dax legt um 0,7 Prozent zu und behält die Marke von 7000 Punkten im Blick. Der Rückgang des Ifo-Index hinterlässt nur wenig Spuren.

An den europäischen Aktienmärkten haben Anleger die Krisenherde der Welt am Freitag ausgeblendet und erneut gekauft. Nach dem kräftigen Kursplus von fast zwei Prozent am Donnerstag legte der Dax am Vormittag 0,7 Prozent auf 6979 Punkte zu und hatte damit weiter die Marke von 7000 Punkten im Blick, die er seit dem Erdbeben in Japan vor zwei Wochen nicht mehr erreicht hatte.

„Die Verunsicherung am Markt ist trotz der gestrigen Aufwärtsbewegung aber noch lange nicht verschwunden“, warnte ein Händler. Einem anderen Börsianer zufolge ist die Nachrichtenlage weiterhin alles andere als gut, weshalb mit erneuten Rücksetzern zu rechnen sei. „Daran ändert auch nichts, dass einige große Investoren nach den jüngsten Kursaufschlägen gezwungen waren, auf den fahrenden Zug aufzuspringen.“

Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex von 111,3 auf 111,1 Punkte im März hinterließ am Aktienmarkt nur wenig Spuren. Analysten hatten mit einer noch stärkeren Abkühlung der Stimmung gerechnet. Der Index stagniere auf einem sehr hohen Niveau, sagte Volkswirtin Ulrike Rondorf von der Commerzbank. Das zeige, dass der Aufschwung in Deutschland weitergehe. Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger sagte, die Krise in Japan werde die Weltwirtschaft voraussichtlich nur kurzfristig treffen.

Im Dax setzten sich die Aktien von SAP mit einem Plus von 2,7 Prozent auf 43,30 Euro an die Spitze. Die Titel des Softwarekonzerns profitierten von guten Zahlen des US-Erzrivalen Oracle. Auch eine Heraufstufung durch HSBC auf „Overweight“ von „Neutral“ half der SAP-Aktie. Die Oracle-Papiere gewannen in Frankfurt 5,1 Prozent.

Zulegen konnten auch die Anteilsscheine des Dax-Schwergewichts Siemens, die um 1,4 Prozent auf 94,29 Euro anzogen. Das Management will einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge dem Aufsichtsrat am Montag vorschlagen, die Lichttechniktochter Osram an die Börse zu bringen.

Im MDax gerieten die Papiere von Gagfah unter Zugzwang, die um 5,7 Prozent auf 5,72 Euro einbrachen. Die Stadt Dresden hat beschlossen, den Wohnungskonzern auf eine Vertragsstrafe zu verklagen. Gildemeister waren dagegen nach der lang erwarteten Ankündigung einer Kapitalerhöhung gefragt und verteuerten sich um 7,4 Prozent auf 16,85 Euro.

Quelle: Welt Online