Die Wall Street hat am Mittwoch im Plus geschlossen. Allerdings sorgte die Ablehnung des Sparpakets im hoch verschuldeten Portugal für Nervosität.

Die Wall Street hat am Mittwoch den weltweiten Krisenherden getrotzt und Gewinne verzeichnet. Die Aktien von rohstoffabhängigen Unternehmen wie Alcoa und Valero Energy bestimmten das Börsengeschehen. Sie profitierten von der anhaltenden Rally an den Rohstoffmärkten.

Enttäuschende Daten vom Immobilienmarkt, das Veto der US-Notenbank für die Dividendenpläne der Bank of America und die anhaltenden Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten grenzten die Gewinne ein. Im Mittelpunkt des Interesses der Börsianer stand die Entwicklung der Schuldenkrise in Europa. An den Märkten wurde erwartet, dass Portugal unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen muss.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von knapp 0,6 Prozent auf 12.086 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Leitindex zwischen 11.972 und 12.116 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 gewann um 0,3 Prozent auf 1297 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 2698 Punkte. Der Dax in Frankfurt ging mit Aufschlägen von knapp 0,4 Prozent auf 6804 Stellen aus dem Handel.

Portugal lehnt Sparpaket kurz vor Börsenschluss ab

Anlass zur Sorge bietet Börsianern zufolge die Entwicklung im hoch verschuldeten Portugal. Kurz vor Börsenschluss lehnte das Parlament wie befürchtet das jüngste Sparpaket der sozialistischen Minderheitsregierung ab, womit eine Flucht des Landes unter den Euro-Rettungsschirm wohl unvermeidlich ist. Ministerpräsident Jose Socrates reichte als Konsequenz seinen Rücktritt ein.

An Konjunkturdaten verdaute der Markt enttäuschende Zahlen vom Häusermarkt. Der Verkauf von neuen Einfamilienhäusern in den USA befindet sich im freien Fall: Im Februar wurden so wenige verkauft wie noch nie seit Beginn der Statistik 1963.

Energiekonzerne zählen zu den Gewinnern

Die Papiere von Energiekonzernen befanden sich auf der Gewinnerseite. Die Aktien des Raffineriebetreibers Valero Energy zogen um 2,6 Prozent an. Die in New York notierten BP-Papiere legten 1,1 Prozent zu. Die Aktien des Konkurrenten ConocoPhillips stiegen um 1,7 Prozent. Die Titel des Aluminiumherstellers Alcoa verzeichneten Aufschläge von 3,0 Prozent. Die Preise für Aluminium waren zuletzt ebenfalls deutlich gestiegen. Die Anteilsscheine von Branchenprimus Exxon Mobil schlossen nach anfänglichen Verlusten auf Vortagesniveau.

Zu den Verlierern gehörten auch die Aktien der Bank of America, die 1,7 Prozent nachgaben. Die US-Notenbank stellt sich gegen Überlegungen des Geldhauses, in der zweiten Jahreshälfte satte Dividenden auszuzahlen.

Die Papiere von Cree brachen um zwölf Prozent ein. Der LED-Hersteller hatte zuvor seine Prognosen für Umsatz und Gewinn-Margen für das dritte Quartal kassiert. Auch die Aktien von General Mills gaben 1,8 Prozent nach. Der Getreideflocken-Hersteller rechnet mit steigenden Rohstoff-Kosten.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 880 Millionen Aktien den Besitzer. 1635 Werte legten zu, 1325 gaben nach und 125 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,77 Milliarden Aktien 1386 Werte im Plus, 1216 im Minus und 106 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 3/32 auf 102-14/32. Sie rentierten mit 3,339 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten um 01/32 auf 105-07/32 und hatten eine Rendite von 4,437 Prozent.

Quelle: Welt Online