Dass US-Präsident Barack Obama der Staatsverschuldung den Kampf ansagt, lässt die Anleger verhalten reagieren. Motorola und Wal-Mart sacken ab.

Die Wall Street ist mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Trotz der Entspannung der Lage in Ägypten und starken Konjunkturdaten aus China hielten sich die Börsianer in New York nach dem Wochenende zurück. Das Handelsvolumen war das niedrigste seit Jahresbeginn.

Für neuen Gesprächsstoff sorgte das historische Sparprogramm von US-Präsident Barack Obama. Den oppositionellen Republikanern geht Obama damit nicht weit genug. „Es könnte zu einer Marktkorrektur kommen, wenn die Budget-Verhandlungen Ängste schüren, dass es zu einem Stillstand der Arbeit in der Regierung kommt“, sagte Tom Mangan von James Investment Research.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging nahezu unverändert bei 12.268 Punkten aus dem Handel. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 12.235 und 12.276 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,2 Prozent auf 1332 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,3 Prozent zu auf 2817 Stellen. Der Dax schloss 0,3 Prozent höher bei 7396 Zählern.

Nach dem Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak am Freitag hatte der S&P noch einen energischen Endspurt hingelegt. Seit Dezember zog der Index insgesamt fast 13 Prozent an. Es gebe zwar keine Nachrichten, die den Markt nervös machten, sagte Analyst Oliver Pursche von Gary Goldberg Financial Services. Nach dem Kursanstieg der vergangenen zwei Wochen lehnten sich die Anleger aber nun zurück.

Motorola-Aktienkurse sinken

Bergab ging es zum Wochenstart mit den Aktien des Handyherstellers Motorola. Einem Medienbericht zufolge entwickelt Konkurrent Apple eine günstigere und kleinere Version seines erfolgreichen iPhones. Der Motorola-Kurs gab um mehr als fünf Prozent nach.

Auch die Papiere des weltweit größten Einzelhändlers Wal-Mart sackten ab. JP Morgan stufte die Anteilsscheine zurück und begründete dies mit dem Verlust von Marktanteilen. Zudem habe Wal-Mart nicht angemessen auf die zunehmende Konkurrenz reagiert. Die Wal-Mart-Aktie fiel um 1,6 Prozent.

Chinas Außenhandelsüberschuss fiel im Januar dank anziehender Importe auf den tiefsten Stand seit neun Monaten. Davon profitierten in den USA vor allem Rohstofftitel. So gewann das Papier des kupferverarbeitenden Unternehmens Freeport McMoRan Copper & Gold knapp fünf Prozent.

Auch die Aktie des Satelliten-Konzerns EchoStar legte leicht zu. Das Unternehmen kündigte die milliardenschwere Übernahme des Konkurrenten Hughes Communications an. Der Kurs gewann 3,2 Prozent, Hughes-Papiere stürzten dagegen um 3,8 Prozent ab.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 810 Millionen Aktien den Besitzer. 1652 Werte legten zu, 1329 gaben nach und 132 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,96 Milliarden Aktien 1439 im Plus, 1231 im Minus und 109 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 02/32 auf 100-02/32. Sie rentierten mit 3,623 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gewannen 08/32 auf 101-09/32 und hatten eine Rendite von 4,673 Prozent.

Quelle: Welt Online