Mehr als 75 Prozent der Mittelstandsbetriebe finden kaum noch Personal
Hamburg. Jetzt wird es richtig teuer: Der Fachkräftemangel kostet allein den Hamburger Mittelstand in diesem Jahr 750 Millionen Euro Umsatz. Dies ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. 77 Prozent von 110 befragten Betrieben in der Stadt gaben demnach an, dass es für sie schwierig sei, qualifiziertes Personal zu finden. Dabei geht es nicht nur um Akademiker, sondern um Fachkräfte aus allen Berufsrichtungen.
Bundesweit liegt der Umsatzausfall sogar bei rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Der Fachkräftemangel werde in Zukunft zu einem erheblichen Problem für die deutsche Wirtschaft werden, warnte der Mittelstandsexperte von Ernst & Young, Peter Englisch. "Der aktuelle Mangel ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was wir in zehn Jahren erleben werden", sagte er. Viele Unternehmer unterschätzten dieses Problem jedoch noch und hätten bislang keine Idee, wie sie der Herausforderung begegnen könnten.
Dabei wollen die Mittelständler der Umfrage zufolge in den kommenden Monaten kräftig Personal einstellen. Gut jedes vierte deutsche Unternehmen gibt an, im ersten Halbjahr zusätzliche Mitarbeiter anwerben zu wollen. In Hamburg will sogar jeder dritte Mittelständler in absehbarer Zukunft neue Stellen schaffen.