Die Organisation Foodwatch will die Giftquelle im Dioxin-Skandal gefunden haben: Pflanzenschutzmittel sollen das Übel sein.
Berlin. Pflanzenschutzmittel sind nach Erkenntnissen der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch die Quelle für die Dioxin-Verseuchung von Futterfetten der Firma Harles und Jentzsch.
Das gehe nach Einschätzung von Experten „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ auf die spezielle Verteilung von Dioxin- und Furanverbindungen hervor, die in einer Fettprobe der zu dem Unternehmen gehörenden Spedition Lübbe nachgewiesen wurde, teilte Foodwatch mit. Die Analyse liege der Organisation vor.
Der in der Untersuchung dokumentierte „chemische Fingerabdruck“ weist nach Foodwatch-Angaben auf Rückstände einer Pentachlorphenolverbindung hin, wie sie als Fungizid (Pilzgift) zum Schutz von Nutzpflanzen eingesetzt werde. Andere in zuletzt diskutierte Ursachen für die Verseuchung der Futterfette, etwa das Entstehen von Dioxin bei der Erhitzung von Speisefetten, schieden damit aus.
Aufgrund der Verseuchung von Futterfetten der Firma Harles und Jentzsch aus dem schleswig-holsteinischen Uetersen und der zu ihr gehörenden Spedition Lübbe im niedersächsischen Bösel waren in den vergangenen Tagen vorsorglich 4700 landwirtschaftliche Betriebe gesperrt worden. Mittlerweile wurden rund 3000 Höfe wieder freigegeben .
Das dioxionhaltige Futterfett des Unternehmens war als Vorprodukt an Tierfutterhersteller verkauft und dort in deren Waren gemischt worden, bevor es in Hühner-Legebatterien und Mastbetrieben verfüttert wurde. Die Aufsichtsbehörden beschlagnahmten und untersuchten Proben des Unternehmens. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Firma .