Geheimdienste haben Hintermann aus dem Rech der Mitte im Visier. Ein Gesetz gegen die Industriespionage soll nun vorangetrieben werden.

Paris. Hinter der Industriespionage beim französischen Autobauer Renault steht laut einem Pressebericht möglicherweise China. „Renault verdächtigt einen chinesischen Hintermann“, berichtete die Zeitung „Le Figaro“ am Freitag unter Berufung auf Firmenkreise. Auch die französischen Geheimdienste hielten die chinesische Spur für die wahrscheinlichste. Ein auf Wirtschaftsspionage spezialisierter Abgeordneter der Regierungspartei UMP bestätigte den Verdacht gegen die Volksrepublik. Die Informationen zum Elektroauto, dem Vorzeigeprojekt von Renault, sollen über Mittelsmänner verkauft worden sein. Der Autobauer wollte den Bericht nicht kommentieren.

Drei Führungskräfte suspendiert

Das Unternehmen hatte am Montag drei Führungskräfte suspendiert, die laut Presseberichten Details zur Batterie und zum Motor der stromgetriebenen Fahrzeuge weitergegeben haben sollen. Der Autobauer, der Klage gegen die Manager ankündigte, investierte zusammen mit seinem japanischen Partner Nissan vier Milliarden Euro in die Entwicklung der E-Autos. 1,5 Milliarden davon flossen in die Batterieentwicklung.

China verfolgt ein ehrgeiziges E-Auto-Programm. Erst Ende Oktober hatte die Regierung erklärt, dass in den Fahrzeugen die Zukunft der Autoindustrie des Landes liege. Um die Industriegeheimnisse Frankreichs in Zukunft besser zu schützen, plant die Regierung ein Gesetz. Der Staatssekretär für Außenhandel, Pierre Lellouche, sprach sich dafür aus, das bereits im vergangenen Jahr gestartete Projekt nun voranzutreiben. Frankreich ist zusammen mit seinen japanischen Partnern führend bei der Entwicklung der Elektroautos und fürchtet, diese Rolle zu verlieren.