US-Studenten bekommen ein Tier, damit die Angst vor den Prüfungen vergeht. Im Wohnheim zählt die angeborene Fröhlichkeit.

So ein treuer Hundeblick kann einem schon das Herz wärmen. Das weiß auch Michael Bliss, der Direktor des Wohnheims der Tufts University in Boston. Seine Studenten sind oft gestresst, weil sie Angst vor den Prüfungen haben. Bliss ließ acht Therapie-Hunde ins Wohnheim bringen. Die Studenten kümmern sich um die Tiere – füttern und streicheln sie; spielen mit ihnen. Dafür legen sie auch mal die Bücher aus der Hand.


„Es ist einfach diese angeborene Fröhlichkeit von Hunden, die bei den Studenten ankommt“, sagt Bliss. „Es funktioniert gut, um sie während der Prüfungszeit zu entspannen.“ Über 100 Studenten kamen zum ersten Hundetreffen. „Ich hoffe, dass mich diese Hündchen ein bisschen aufmuntern und das Lernen auflockern, so als kleine Unterbrechung“, sagt die 19-jährige Chloe Wong, die Gesundheitswesen studiert und am liebsten mit einem der Schäferhunde spielt.

Bliss hatte die Idee zu dem Hundeprojekt, nachdem er selbst während seiner Studienzeit in den Genuss eines ähnlichen Programms gekommen war. Therapie-Hunde an der Uni sind zwar etwas Neues, als Unterstützung in der Therapie bei Lähmungen oder neurologischen Erkrankungen kommen sie aber schon länger zum Einsatz. Die natürliche Unvoreingenommenheit und das bedingungslose Vertrauen der Hunde hilft Kranken dabei, sich zu entspannen und zu öffnen. Studien konnten auch zeigen, dass Körperkontakt mit Hunden zu weniger Cortison im Blut führt und damit nachweislich Stress abbaut. Und Großstadtjugendliche aus zerrütteten Familien kann ein Hund davor schützen, kriminell oder drogenabhängig zu werden.

„Therapie-Hunde werden schon lange eingesetzt, um ältere Menschen und Kranke aufzumuntern”, sagt auch Brian Van Brunt, Präsident der Amerikanischen Vereinigung für psychologische Beratung an Hochschulen in den USA. „Aber nun gefällt auch immer mehr Universitäten diese Idee.”

Quelle: Welt Online