Aral sieht den Wettbewerb als Auslöser der Preisschwankungen. Gegenwärtig liegen die Preise nahe dem Jahreshöchststand.
Bochum. Die Benzinpreise in Deutschland sind in diesem Jahr an 196 Tagen gestiegen und an 166 Tagen gesunken. Das hat der Marktführer Aral ausgezählt und am Dienstag in Bochum veröffentlicht. Damit gab es rein statistisch keinen Tag, an dem die Benzinpreise unverändert blieben. Die Preisbildung an der Tankstelle unterscheidet sich damit deutlich von dem Zustand vor zehn Jahren, als Aral 43 Preiserhöhungen zählte, also nicht einmal eine pro Woche. Für die zahlreichen Preiswechsel ist nach Ansicht des Mineralölkonzerns der intensive Wettbewerb verantwortlich: Häufige wettbewerbsbedingte Preissenkungen machten die vielen Erhöhungen erforderlich.
Preise im Europa-Vergleich im unteren Drittel
Unter dem Strich stiegen die Preise um rund 12 Cent je Liter, sie liegen gegenwärtig nahe ihrem Jahreshöchststand. Im Monatsdurchschnitt war das Benzin im Februar mit 1,36 Euro am günstigsten und erreichte im Dezember mit 1,48 Euro den höchsten Stand des Jahres. Diesel verteuerte sich noch stärker, gegenüber Januar um rund 15 Cent je Liter, und kostete damit im Dezember rund 1,31 Euro je Liter. Die Entwicklung der Benzin- und Dieselpreise sei weitgehend analog zu den Rohöl- und Einkaufspreisen in Rotterdam verlaufen. Von etwa 75 Dollar im Januar-Durchschnitt verteuerte sich das Rohöl unter Schwankungen bis November auf 86 US-Dollar je Barrel (159 Liter) und überschritt im Dezember die 90-Dollar-Marke. Im europäischen Vergleich liegen die Benzinpreise in Deutschland laut Aral konstant im unteren Drittel, wenn die unterschiedliche Steuerbelastung in den Ländern herausgerechnet wird. Ohne Steuern hätte der Benzinpreis je nach Kraftstoffsorte zwischen 53 und 59 Cent gelegen.