Der Flughafen Hamburg rechnet für 2010 mit einem neuen Passagierrekord. „Wenn es nicht noch wetterbedingt stärkere Einbußen gibt, geht unsere Prognose erstmals von 13,04 Millionen Passagieren jährlich aus“, sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler.

Hamburg. Der Flughafen Hamburg rechnet für 2010 mit einem neuen Passagierrekord. „Wenn es nicht noch wetterbedingt stärkere Einbußen gibt, geht unsere Prognose erstmals von 13,04 Millionen Passagieren jährlich aus“, sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler am Donnerstagabend in Hamburg. „Trotz Streiks, der Aschewolke, die uns im April einen Rückgang von 18,4 Prozent einbrachte, und harter Winterwochen Anfang des Jahres können wir alles in allem auf ein positives Jahr zurückblicken.“

Der Passagierzuwachs am „Luftkreuz des Nordens“ sei vor allem auf die Strecke Hamburg-Frankfurt zurückzuführen, sagte Eggenschwiler. Allein in den ersten elf Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Reisenden im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent auf mehr als 1,37 Millionen. Ein Grund dafür sei etwa der starke Konkurrenzkampf zwischen Lufthansa und Air Berlin. Beide Fluggesellschaften haben am Hamburger Verkehrsaufkommen einen Anteil von jeweils 30 Prozent. Der Oktober sei mit 1,33 Millionen Passagieren der bislang beste Monat gewesen, erklärte Hamburgs Flughafenchef. Nie zuvor in der fast

100-jährigen Geschichte des ältesten deutschen Verkehrsflughafens wurden in einem Monat mehr Reisende registriert. Mit einem Zuwachs von mehr als sechs Prozent gegenüber dem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009 liegt Hamburg deutlich über dem Schnitt der deutschen Verkehrsflughäfen. Die höchsten Zuwachsraten weisen indes Berlin-Schönefeld mit 7,4 und Düsseldorf mit 6,6 Prozent vor.

Heftige Kritik übte Eggenschwiler, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) ist, an der geplanten Luftverkehrsabgabe der Bundesregierung. Sie werde Hamburg mit etwa 60 bis 75 Millionen Euro jährlich zusätzlich belasten. „Eine derartige Abgabe führt zu einer Wettbewerbsverzerrung, wenn sie nur in einem Land praktiziert wird. Das hat sich in den Niederlanden bestätigt, wo sie nach einem Jahr wieder abgeschafft wurde.“