Frühlingsstimmung im November: Das Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) geht steil nach oben.

Mannheim. Die robuste Binnennachfrage in Deutschland und aufkeimende Hoffnungen für andere Länder treiben das Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstmals seit sechs Monaten wieder in die Höhe – und zwar deutlich.

Der Index der Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate verließ im November den Negativbereich und verbesserte sich im Vergleich zum Oktober um 9,0 Punkte auf 1,8 Punkte, wie das ZEW am Dienstag mitteilte. Der Index liegt damit aber immer noch deutlich unter dem historischen Mittelwert von 26,9 Punkten.

Der Anstieg habe vermutlich damit zu tun, dass die befragten Finanzmarktexperten nach der vergleichsweise starken Erholung des Aufschwungs in Deutschland nun auch den Ausblick für andere Länder wieder etwas optimistischer sähen, erklärten die ZEW-Experten. Erfreulich sei aber auch, dass sich die Binnennachfrage in Deutschland robust zeige – begünstigt von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt.

Die aktuelle konjunkturelle Lage für Deutschland wurde erneut besser eingeschätzt als im Vormonat: Der entsprechende Indikator verbesserte sich um 8,9 Punkte auf 81,5 Punkte.

„Die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft ist in der Tat außerordentlich erfreulich“, sagte ZEW-Präsident Prof. Wolfgang Franz laut Mitteilung. „Gleichwohl werden im nächsten Jahr konjunkturell gesehen die Bäume nicht in den Himmel wachsen.“ Zwar solle das reale Bruttoinlandsprodukt 2011 laut Prognose um 2,2 Prozent wachsen – „aber die eigentliche Konjunkturdynamik wird wesentlich geringer sein“, sagte Franz, der auch Chef der fünf „Wirtschaftsweisen“ ist.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone legten im November ebenfalls zu: Sie stiegen um 12,0 Punkte auf 13,8 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich um 0,1 Punkte auf minus 1,0 Punkte zu.