Der durch die Krise hart gebeutelte Hamburger Hafen ist wieder auf Wachstumskurs – wenn auch noch weit entfernt von alten Rekordmarken.
Hamburg. Der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Hafen wuchs in den ersten neun Monaten 2010 um 8 Prozent auf 89,4 Millionen Tonnen, teilte die Hafen Hamburg Marketing mit. Beim Containerumschlag verzeichnete der Hafen mit 5,9 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) in den ersten neun Monaten ein Plus von 10,7 Prozent.
Für das Gesamtjahr rechnete Marketing-Chefin Claudia Roller mit knapp unter acht Millionen umgeschlagenen Standardcontainern. Vor der Wirtschaftskrise, im Boomjahr 2008, hatte der Hafen allerdings noch den Rekord von 10 Millionen umgeschlagenen TEU-Containern pro Jahr vor Augen. Insgesamt rechnet Roller beim Seegüterumschlag mit einem Plus zwischen acht und neun Prozent auf mehr als 120 Millionen Tonnen.
Ein Grund für das Wachstum im Containerumschlag seien unter anderem die seit April wieder nach und nach in Fahrt genommenen China- und Asiendienste, die während der Finanz- und Wirtschaftskrise von den Reedereien zeitweilig eingestellt worden seien, hieß es. Hinzu kommen demnach zahlreiche neue Vollcontainer- und Feederdienste. Die Aufwärtsentwicklung im Hamburger Containerumschlag spiegele sich auch in der deutlich verbesserten Konjunkturlage Deutschlands wieder.
Getragen wurde das Wachstum nach Erhebungen der Hafen Hamburg Marketing vor allem vom Import (51,8 Millionen Tonnen/ plus 11,8 Prozent). Das Wachstum beim Export via Hamburg fiel mit 37,6 Millionen Tonnen und einem Plus von 3,3 Prozent schwächer aus.
Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) bezeichnete den Aufwärtstrend als „wirklich gutes Ergebnis“ und unterstrich die Bedeutung des raschen Ausbaus der Infrastruktur des Hafens. „Wir müssen den Hafen gut durchdacht und mit allen Beteiligten abgestimmt für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre fit machen“, erklärte er.