Tipps von Umweltschützern für den Fischkauf. Manche Arten wie Barsch sind bedenklich. Bei Garnelen sollten Käufer genau hinschauen.

Hamburg. Verbraucher sollten beim Einkaufen von Fisch nach Angaben der Umweltorganisation WWF auf eine ganze Reihe von Sorten lieber verzichten. Die Bestände gelten als überfischt, die Arten sind vom Aussterben bedroht. Andere Arten gelten als unbedenklich.

Welchen Fisch kann ich bedenkenlos kaufen?

Ohne Gewissensbisse können Verbraucher laut WWF zu Hering greifen, Seelachs aus dem Nordostatlantik oder Dorsch aus der Ostsee. Lachs und Forelle aus kontrollierter Öko-Aufzucht sind auch unbedenklich. Grundsätzlich sind Meerestiere aus Öko-Aquakulturen in aller Regel unproblematisch. Verbraucher sollten allerdings zu Tiefkühlfisch greifen, der nicht mit dem Flugzeug transportiert wird. Bedenkenlos verzehrt werden können auch Makrelen aus dem Nordost- und Nordwest-Atlantik oder Kabeljau aus der Nordost-Arktis, der östlichen Ostsee oder dem Nordost-Pazifik.

Bei welchen Arten sollten Verbraucher vorsichtig sein?

Bei Krabben und Garnelen heißt es: genau hinschauen. Die Garnelen-Bestände aus dem Eismeer etwa sind gefährdet und sollten deswegen nicht gekauft werden. Problematisch an Garnelen ist auch, dass pro Kilo Wildfang fünf bis zehn Kilo anderer Meerestiere als unerwünschter Beifang sterben können. Umweltschützer fordern daher ein Aus für die umstrittene Grundschleppnetz-Fischerei. Auch Nordseekrabben sind deswegen kritisch zu sehen. Für in Farmen gezüchtete Shrimps wiederum werden in großem Ausmaß Mangrovenwälder zerstört.

Worauf sollten Verbraucher an der Fischtheke verzichten?

Gemieden werden sollten Rot- und Viktoriabarsch, Dorade aus dem Mittelmeer und der Pangasius, der zuletzt immer beliebter wurde. Gleiches gilt auch für Thunfisch, bei dem viele Bestände stark überfischt sind. Akut bedroht ist der vor allem für Sushi beliebte rote Thun. Auch Scholle, Seezunge, See- und Flussaal sollten lieber nicht gekauft werden.

Wo kann ich dann überhaupt noch Fisch kaufen?

Bioläden sind immer eine gute Wahl, denn sie bieten wirklich nur Fisch an, dessen Kauf vertretbar ist. Dafür ist die Auswahl oft gering. Die großen Supermarktketten können daher durchaus eine Alternative sein. Hier müssen Verbraucher laut WWF dann genau hinsehen. Einen Hinweis auf nachhaltig gefangenen Fisch gibt das MSC-Siegel: ein weißer Fisch auf blauem Grund mit dem Schriftzug „Marine Stewardship Council“. Weitere Ökosiegel für Fisch sind auch „Bioland“ und „Naturland“.

+++ Informationen zum Fischkauf im Internet: – http://www.wwf.de/fischratgeber – http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/ –

http://www.msc.org/cook-eat-enjoy/fish-to-eat +++