Die Übernahme durch die Deutsche Bank könnte die Postbank Tausende Stellen kosten, befürchtet der Konzernbetriebsrat.

Bonn/Frankfurt. Der Konzernbetriebsrat der Postbank befürchtet wegen der Übernahme durch die Deutsche Bank den Wegfall von bis zu 10.000 Stellen. Dies habe die Mitarbeitervertretung für seine Stellungnahme zum Übernahmeangebot errechnet, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Rose und bestätigte einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“.

Dazu habe das Gremium die von der Deutschen Bank angepeilten Kosteneinsparungen von jährlich 750 Millionen Euro bis 2014/2015 auf Arbeitsplatzzahlen umgerechnet.

Nach bisherigen Erfahrungen bei der Postbank entfielen etwa 40 Prozent der Einsparungen – also 300 Millionen Euro pro Jahr – auf Personalkosten, heißt es in der Stellungnahme des Konzernbetriebsrats (KBR). Umgelegt auf die Jahresgehälter bedeute dies etwa 7000 Stellen.

Lege man „weitergehende Erfahrungen aus vergleichbaren Vorhaben der Finanzdienstleistungsbranche zugrunde“, komme man sogar auf 8000. Zurzeit laufe bereits der Abbau von 2000 Jobs. Aus Kreisen der Deutschen Bank war zu hören, dass sie die Rechnung nicht nachvollziehen könne.

„Wie auch immer der Abbau von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen und damit jedes sechsten Arbeitsplatzes sich nach den Planungen der Deutschen Bank auf die beiden Häuser verteilen soll, ist dieses Ziel nach Überzeugung des KBR nicht nur überzogen, sondern auch unrealistisch“, heißt es in der Stellungnahme weiter. „Es wird in den insofern zu führenden Verhandlungen nachhaltig nach unten zu korrigieren sein.“ Auch die Gewerkschaft ver.di hatte zuvor Befürchtungen über einen massiven Stellenabbau geäußert.

Weder die Deutsche Bank noch die Postbank wollten die KBR- Stellungnahme offiziell kommentieren. Ein Sprecher der Deutschen Bank verwies auf frühere Aussagen des Vorstandschefs Josef Ackermann und auf das laufende Übernahmeangebot für die Postbank.

Ackermann hatte am 13. September, einen Tag nachdem die Deutsche- Bank-Führung ein Übernahmeangebot für die Postbank beschlossen hatte, in Frankfurt gesagt: Für die Personalstärke beider Häuser werde die Übernahme natürlich „gewisse Konsequenzen“ haben. „Das Schwergewicht liegt dabei auf der IT-Seite, aber wie viele Personen davon betroffen sind, das wird man dann sehen.“