Der Absatz von Benzin und Diesel in Deutschland ist in Grenznähe seit dem Wochenende deutlich angestiegen – teilweise um das Doppelte.

Saarbrücken/Breisach. Die deutschenTankstellen an der Grenze zu Frankreich profitieren von dem Raffinerie-Streik im Nachbarland. Der Absatz von Benzin und Diesel ist seit dem Wochenende deutlich angestiegen – teilweise um das Doppelte, wie eine dpa-Umfrage ergab. Bei einer grenznahen Tankstelle in Saarbrücken waren am späten Mittwochnachmittag 6400 von 10 000 Litern Sprit bereits verkauft, wie die Tankstellen-Mitarbeiterin Natalie Abelgans auf dpa-Anfrage sagte. „Normalerweise haben wir zu dem Zeitpunkt nur etwa die Hälfte davon verkauft.“ Die UnternehmenShell und Aral/BP bestätigten die gestiegene Nachfrage. Shell setzt nach eigenenAngaben zusätzliche Tanklaster für die Belieferung der Stationen ein.

Das sei „ein schönes Bonbon“ für deutsche Tankstellenpächter, sagte der Sprecher von Aral, Detlef Brandenburg, am Dienstag in Bochum. Zumal der „Grenztourismus“ eigentlich umgekehrt verlaufe:Deutsche Autofahrer tankten gern inFrankreich, weil dort der Liter Benzin wegen niedrigerer Steuern etwa fünf Cent günstiger sei, der Liter Diesel sogar siebenCent.

Ungewöhnlich häufig kreuzten französische Nummernschilder auch an Zapfsäulen in Überherrn (Saarland), Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) und Breisach (Baden-Württemberg) auf. Eine Mitarbeiterin derEuro-Rastanlage Rheinau (Baden-Württemberg) sagte, der Absatz habe sich etwa verdoppelt. Die Tankstellenpächterin Yvonne Zenker aus Breisach verzeichnete nach eigenen Angaben ein Spritverkaufs-Plus von einemViertel -Tendenz steigend.

Allerdings ist die Treibstoffknappheit der Franzosen offenbar noch nicht so groß, dass sie weiter ins deutsche Landesinnere fahren:Der Pächter einer saarländischen Tankstelle, die etwa 15 Kilometer von der Grenze entfernt ist, sagte, er habe nur wenige französische Autos gesehen. SeinUmsatz sei konstant.