Konzern will in Windkraft investieren - aber beharrt auf Atomkraft in Deutschland
Stockholm/Hamburg. Der Energiekonzern Vattenfall will massiv sparen und umweltfreundlicher werden. Das Unternehmen plane, seinen Kohlendioxid-Ausstoß in den kommenden Jahren um rund ein Drittel zu verringern und verstärkt in erneuerbare Energien wie Wind- und Wasserkraft zu investieren, teilte der schwedische Staatskonzern mit. Trotz der neuen Ausrichtung hält Vattenfall aber an der deutschen Kohle fest - und damit auch am geplanten Kraftwerk in Moorburg. "Die Gerüchte über einen Ausverkauf sind nicht richtig", erklärte Vattenfall-Chef Øystein Løseth.
Ebenso setzt er weiter auf die Atomenergie. Die Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel sollen so bald wie möglich wieder hochgefahren werden. Harsche Kritik erntete Vattenfall dafür von den Grünen. "Anstatt die Akw-Krücken Krümmel und Brunsbüttel endlich vom Netz zu nehmen, spielt Vattenfall wegen knapper Kassen lieber mit dem Risiko", sagte die atompolitische Sprecherin der Partei, Sylvia Kotting-Uhl.
Unterdessen hat gestern die weltgrößte Messe der Windbranche in Husum begonnen. Die Veranstalter erwarten 30 000 Besucher aus 40 Ländern. Zur Eröffnung gab es auch Proteste von Windkraftgegnern.