Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will Krümmel und Brunsbüttel 2011 wieder ans Netz nehmen - und Moorburg fertigbauen.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will seine nach einer Pannenserie 2007 fast ständig stillstehenden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel bis Sommer 2011 wieder zum Laufen bringen.

Gerüchte über einen möglichen Verkauf der Reaktoren seien nicht korrekt, sagte Konzernchef Øystein Løseth am Dienstag bei der Vorstellung der neuen Vattenfall-Strategie in Stockholm. Das Festhalten an den Kraftwerken sei für den Konzern gerade vor dem Hintergrund der verlängerten Akw-Laufzeiten sehr wichtig.

Løseth zufolge soll Krümmel zum Jahreswechsel 2011 wieder ans Netz gehen, Brunsbüttel im Sommer des kommenden Jahres.

Gleichzeitig widersprach der Vattenfall-Chef Berichten auch über einen Ausstieg aus den umstrittenen Kohlekraft-Aktivitäten in Deutschland. Das Hamburger Kraftwerk Moorburg solle wie geplant gebaut werden. Einen Rückzug aus dem umstrittenen Braunkohleabbau in der Lausitz hatte der Konzern bereits in der vergangenen Woche ausgeschlossen.

Der schwedische Staatskonzern will mit einer neuen Strategie vor allem auf umweltgerechte und nachhaltig erzeugte Energie setzen und in Windkraft, Kernenergie, Biomasse, Wasserkraft und Gas investieren. Die CO2-Bilanz solle dabei von derzeit 90 Millionen Tonnen auf 65 Millionen Tonnen bis 2020 reduziert werden.

Darüber hinaus plant das Unternehmen Kosteneinsparungen in Höhe von sechs Milliarden Kronen (rund 648 Millionen Euro) bis 2014, die auch durch Stellenstreichungen erzielt werden sollen. Auf Abendblatt-Anfrage gab es noch keine konkreten Informationen, ob deutsche Standorte betroffen sind.