Von Mittwoch an dürfen keine 75-Watt-Glühbirnen mehr in den Handel kommen. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen.

Hamburg. Nachdem bereits im vergangenen September alle matten und 100-Watt-Lampen aus den Regalen verschwunden sind, dürfen vom 1. September an keine 75-Watt-Birnen mehr in den Handel kommen. Restbestände können noch verkauft werden. Die EU-Kommission hatte das Glühlampenverbot beschlossen. Begründet wurde der Schritt mit dem Energieverbrauch der Glühlampen. Denn nur fünf Prozent des eingesetzten Stroms werden zu Licht, aus dem Rest entsteht Wärme. Energiesparlampen verbrauchen im Vergleich etwa 80 Prozent weniger Strom. Von September 2012 an soll es in der EU gar keine herkömmlichen Glühbirnen mehr zu kaufen geben. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zu Glühbirne und Energiesparlampe.

Welche Glühbirnen gibt es nicht mehr zu kaufen?

Matte Glühbirnen und Lampen mit 100 Watt sind schon vor einem Jahr aus dem Handel verschwunden. Mit dem 1. September dürfen die 75-Watt-Birnen nicht mehr in die Geschäfte gebracht werden. 2011 sollen die 60-Watt-Birnen, 2012 die 25- und 40-Watt-Modelle folgen. Händler dürfen aber Restbestände der Glühbirnen weiter verkaufen.

Welche Alternativen zur Glühbirne gibt es in Zukunft?

Am weitesten verbreitet sind die sogenannten Energiesparlampen. Daneben gibt es unter anderem Halogenlampen oder sogenannte Leuchtdioden (LED). Herkömmliche Glühlampen nutzen nur fünf Prozent des verbrauchten Stroms für die Lichterzeugung. Der Rest verpufft als Wärme. Energiesparlampen wandeln dagegen rund 25 Prozent des Stroms in Licht um. Halogenlampen sind 50 Prozent sparsamer als die Glühbirne, Leuchtdioden 80 Prozent.

Wie teuer sind energiesparende Lampen?

Alle drei Varianten energiesparender Lampen sind teurer als die Glühbirne. Bei den Energiesparlampen gibt es wiederum große Preisunterschiede. Laut Stiftung Warentest lohnt sich meist der Kauf einer teureren Sparlampe, weil diese meist schneller hell werden, besseres Licht machen und länger halten. Energiesparlampen gibt es mittlerweile auch in Form einer klassischen Glühbirne. Die wenigen dimmbaren Modelle sind mit etwa 30 Euro noch recht teuer.

Sind Sparlampen auf lange Sicht wirklich billiger?

In der Regel ja, weil die Stromrechnung sinkt. Eine Energiesparlampe hält zudem fast zehn Mal so lange wie eine Glühlampe. Auch Halogenlampen und LEDs müssen deutlich seltener gewechselt werde. Teils betragen die jährlichen Gesamtkosten für Lampenkauf und Strom so ein Viertel der Kosten einer konventionellen Glühbirne. Nach Berechnungen der Stiftung Warentest spart der Nutzer zwischen 50 und 180 Euro auf 10.000 Betriebsstunden gerechnet. Das sind je nach Nutzung zwischen drei und zehn Jahren.

Machen Sparlampen das gleiche Licht wie Glühbirnen?

Das von Halogenlampen erzeugte Licht kommt demjenigen der Glühbirne besonders nah. Bei den Energiesparlampen empfiehlt es sich, auf Lichtfarbe und Farbwiedergabe zu achten, die Angaben dazu müssen die Hersteller ab Anfang September auf der Packung verzeichnen. Die Lichtfarbe wird in Lumen (lm) gemessen. Je höher der angegebene Lumenwert, desto heller das Licht. Bei der in Kelvin (K) gemessenen Lichtfarbe gilt: Je niedriger der Wert, desto wärmer die Lichtfarbe. 2700 Kelvin entsprechen der Lichtfarbe „warmweiß“, die sich ebenso wie „extra-warmweiß“ für Wohn- und Schlafräume eignet. In Büro oder Küche werden „tageslichtweiß“ oder „neutralweiß“ empfohlen.

Wie werden Energiesparlampen entsorgt?

Halogenglühlampen und Leuchtdioden können mit dem Hausmüll entsorgt werden. Energiesparlampen enthalten allerdings Quecksilber. Auch wenn der Anteil recht gering ist, gehören sie deshalb auf den Sondermüll. Bislang gibt es bundesweit etwa 2200 Sammelstellen für Privathaushalte, Informationen dazu gibt es im Internet unter www.lichtzeichen.de. Wenn eine Energiesparlampe zerbricht, sollten die Bruchstücke in einer luftdichten Plastiktüte gut verschlossen werden und das Zimmer mindestens 20 Minuten gelüftet werden. Mit einer zusätzlichen Silikon-Ummantelung können Lampen – etwa im Kinderzimmer – besonders geschützt werden.

Was tue ich, wenn eine Energiesparleuchte zerbricht?

Bruchstücke sollten in einer Plastiktüte luftdicht verschlossen und das Zimmer mindestens 20 Minuten gelüftet werden. Mit einer zusätzlichen Silikonummantelung können Lampen, etwa im Kinderzimmer, besonders geschützt werden.