Im Gegensatz zu Deutschland konnte EU-Sorgenkind Spanien den Anstieg der Arbeitslosenquote nicht aufhalten. Alle Länder, alle Zahlen.
Luxemburg. In Europa waren im Juni nahezu genau so viele Menschen ohne Arbeit wie im Mai und April. Die Quote in der EU blieb unverändert bei 9,6 Prozent, wie das europäische Statistikamt am Freitag bekanntgab. Stagnation herrschte auch im Euroraum bei 10 Prozent.
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat waren mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Im Juni 2009 hatte die Quote in allen 27 EU-Ländern bei neun und im Euroraum bei 9,5 Prozent gelegen.
Insgesamt waren laut Eurostat im Juni in der EU 23,062 Millionen Männer und Frauen arbeitslos, davon 15,771 Millionen im Euroraum. Am niedrigsten ist die Quote weiterhin in Österreich (3,9 Prozent) und den Niederlanden (4,4 Prozent).
Am dramatischsten ist die Lage nach wie vor in Spanien und Lettland (je 20 Prozent) und in Estland (19 Prozent). Deutschland gehört zu den Ländern, in denen die Arbeitslosigkeit über ein Jahr betrachtet am deutlichsten zurückging, von 7,7 auf 7 Prozent. In Estland und Lettland verdoppelte sich die Quote hingegen.
Für junge Erwachsene ist die Lage weit schlechter als für ältere Arbeitssuchende: In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen lag die Quote im Juni in der EU bei 20,3 (im Vorjahr 19,6), im Euroraum bei 19,6 (im Vorjahr 19,5 Prozent). In Spanien, Estland und Lettland sind vier von zehn jungen Erwachsenen ohne Job.