Hamburg. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat 13 deutsche Filialen der Schweizer Großbank Credit Suisse durchsucht. Am Dienstag um 10 Uhr startete die mit 150 Beamten groß angelegte Razzia, darunter auch in der Hamburger Niederlassung am Alstertor in der Altstadt. Die Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizisten stellten Akten und Computerdaten sicher. Die nordrhein-westfälische Anklagebehörde ermittelt gegen das Kreditinstitut wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung.
So sollen Mitarbeiter der Bank ihren Kunden geholfen haben, deren Vermögen in der Schweiz vor dem heimischen Fiskus zu verbergen. "Wir wissen bislang allerdings noch nicht, um welche Mitarbeiter es sich handelt", sagte der Düsseldorfer Staatsanwalt Johannes Mocken dem Abendblatt. Dies soll nun durch die Auswertung der Daten geklärt werden. Die Bank habe sich bei den Durchsuchungen "kooperativ" gezeigt. Die Credit Suisse bestätigte die Durchsuchungen, wollte sich aber wegen des laufenden Verfahrens nicht näher dazu äußern. Durchsuchungen gab es neben Hamburg unter anderem auch in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Stuttgart und München.
Die Ermittlungen gegen Kunden der Credit Suisse laufen seit dem Frühjahr. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte Anfang März eine für 2,5 Millionen Euro angebotene CD mit Daten über mutmaßliche Steuerhinterzieher von einem Informanten gekauft. Der tatsächliche Kaufpreis ist bislang nicht genannt worden. Tausende Steuerpflichtige haben sich selbst angezeigt, um einer Strafe zu entgehen.