Knapp eine Woche nach seiner überraschenden Verlustankündigung stufte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des finnischen Weltmarktführers am Montag auf nur noch eine Note über Ramschniveau herunter.

Helsinki. Der taumelnde Handy-Gigant Nokia muss einen neuen Rückschlag verkraften. Knapp eine Woche nach seiner überraschenden Verlustankündigung stufte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des finnischen Weltmarktführers am Montag auf nur noch eine Note über Ramschniveau herunter. Vor allem der Kampf gegen die wachsende Konkurrenz chinesischer Billiganbieter werde für Nokia nicht leicht, begründete Moody's die Absenkung der Bonitätsnote auf Baa3. Die Aktie verlor mehr als zwei Prozent und fiel erstmals seit 15 Jahren unter die Marke von drei Euro. Erst im März hatte die Ratingagentur Standard & Poor's Nokias Kreditwürdigkeit auf die letzte Stufe vor Ramschstatus gesenkt.

Nokia hatte vergangene Woche überraschend angekündigt, dass die eigenen Gewinnziele im ersten Quartal verfehlt wurden. Aus den vorläufigen Zahlen wurde auch deutlich, dass das Kerngeschäft mit Mobiltelefonen in den roten Zahlen feststeckt und die neuen Lumia-Smartphones die Absatzeinbrüche bei Nokias bisheriger Symbian-Plattform bisher nicht ausgleichen können. Die Aktie verlor danach rund ein Fünftel ihres Werts.

Der Konzern betonte nach der Ankündigung von Moody's, Nokia habe Bargeldreserven von 4,9 Milliarden Euro in der Kasse. „Nokia ergreift schnelle Maßnahmen“, erklärte Finanzchef Timo Ihamuotila. Das Unternehmen werde weiterhin Kostensenkungen in Angriff nehmen und auf seine Geldbestände achten. Die ausführlichen Quartalszahlen will Nokia an diesem Donnerstag präsentieren. (rtr/dpa)