München. Im Schmiergeldprozess gegen den früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky wird am Mittwoch der Insolvenzverwalter Michael Jaffé als Zeuge vernommen. Der Jurist war nach der Pleite des Medienkonzerns Kirch 2002 dafür zuständig, Käufer für die Fernsehsender und Firmenbeteiligungen des Unternehmens zu finden. Dazu gehörte auch die Mehrheit an der Formel 1, die dann der BayernLB als Pfand für einen Kredit an Kirch zufiel.

Weil die Bank nicht viel mit der Formel 1 anfangen konnte, beauftragte sie Gribkowsky mit dem Verkauf der Anteile. Dabei hat der Banker nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft in die eigene Tasche gewirtschaftet: Er soll Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zu Unrecht 66 Millionen Dollar überwiesen und dafür heimlich 44 Millionen Dollar Schmiergeld kassiert haben. Seit Oktober steht der 53-jährige Gribkowsky wegen Untreue und Steuerhinterziehung vor Gericht, schweigt aber zu den Vorwürfen. (dpa)