Hamburg. Die deutsche Ausfuhrwirtschaft leidet heftig unter der Schuldenkrise im Euro-Raum. 2011 war Deutschland erneut nur der weltweit drittgrößte Warenexporteur – nach China und den USA. Das geht aus Berechnungen des Ifo-Instituts für die „Financial Times Deutschland“ hervor. Deutschland wurde kurz vor Jahresende noch von Amerikas Exporteuren abgefangen. Dies sei „ganz klar eine Folge des Nachfrageeinbruchs in der Euro-Zone“, sagte Steffen Elstner, Forscher am Ifo-Institut.

Die Entwicklung ist ein Dämpfer für die deutsche Exportindustrie: Sie zeigt, wie abhängig Deutschlands Wirtschaft trotz wachsender Schwellenlandanteile nach wie vor von den europäischen Absatzmärkten ist. Rund 60 Prozent der deutschen Ausfuhren gehen in die EU. So konnte sich Deutschland 2011 trotz eines beachtlichen Exportbooms über Monate hinweg den Rang des Vize-Exportweltmeisters nicht zurückerobern. Dieser war 2010 an die USA verloren gegangen. Erst 2009 hatten die Chinesen Deutschland als weltgrößten Exporteur abgelöst. (dapd)