Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz will eine Transfergesellschaft für rund 12.000 von Entlassung bedrohte Schlecker-Beschäftigte einrichten und braucht dafür nach eigenen Angaben mehr als 70 Millionen Euro.
Berlin/Ehingen. Eine Hoffnung weniger für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker: Das Unternehmen wird für die Sanierung kein Geld von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen. Schlecker erfülle nicht die Kriterien für ein Darlehen der Förderbank, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Sonntag in Berlin. Er bestätigte damit einen Bericht der „Welt am Sonntag“. KfW-Kredite seien nur auf kleine und mittlere Firmen ausgerichtet, erklärte der Sprecher.
Grundsätzlich sei das jeweilige Bundesland, in dem das Unternehmen seinen Sitz habe, „Ansprechpartner und Koordinator zwischen den Bundesländern in Finanzierungsfragen“, sagte der Sprecher. Sitz von Schlecker ist Ehingen in Baden-Württemberg. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz will eine Transfergesellschaft für rund 12.000 von Entlassung bedrohte Schlecker-Beschäftigte einrichten und braucht dafür nach eigenen Angaben mehr als 70 Millionen Euro. Geiwitz hatte auf einen KfW-Kredit gehofft, aber gleichzeitig erklärt, dass eine derartige Zwischenfinanzierung für die KfW eine Ausnahme wäre. Eine weitere Hilfsmöglichkeit wären Bürgschaften der Länder.
In der kommenden Woche wird eine Entscheidung über die Zukunft der einzelnen Schlecker-Filialen erwartet. Geiwitz hatte angekündigt, dass zur Sanierung der Kette fast die Hälfte der 5.400 Filialen geschlossen und 11.750 Stellen vorwiegend von Frauen mit geringem Einkommen gestrichen werden sollen. Seit Ende vergangener Woche liegen den Schlecker-Betriebsräten vorläufige Schließungspläne vor, über die in den kommenden Tagen entschieden werden soll. (dapd/abendblatt.de)