Rund 7000 Beschäftigte legten laut Verdi die Arbeit nieder. Schwerpunkt der Warnstreiks am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen. Auch Baden-Württemberg muss sich auf Probleme einstellen.

Berlin. Mit Warnstreiks in Norddeutschland und Baden-Württemberg hat die Gewerkschaft Verdi am Dienstag den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber erhöht. Rund 7000 Menschen seien dem Streikaufruf gefolgt, sagte eine Verdi-Sprecherin in Berlin. Allein in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern seien mehr als 5000 Beschäftigte auf die Straße gegangen, um für höhere Löhne zu demonstrieren. In Baden-Württemberg ging die Gewerkschaft von rund tausend Teilnehmern aus. Dort sollten die Warnstreiks am Mittwoch auf die Großstädte Stuttgart, Karlsruhe, Esslingen und Ulm ausgeweitet werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Streiks liegt in Nordrhein-Westfalen, wo Verdi am Mittwoch vor allem den öffentlichen Nahverkehr treffen will.

Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber hatten diese Forderung in der ersten Verhandlungsrunde als unrealistisch zurückgewiesen, aber kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 12. März in Potsdam stattfinden.

Verdi-Chef Frank Bsirske warf den Arbeitgebern vor, die Tarifgespräche auszubremsen. Daher seien die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst nötig, sagte er dem NDR. Wenn die Arbeitgeberseite zum Auftakt der Verhandlungen eine Rücknahme der Gewerkschaftsforderung verlange und kein eigenes Angebot vorlege, müsse man ein Zeichen setzen. Das diene der Beschleunigung der Verhandlungen, „weil die Arbeitgeber wissen müssen, wie die Stimmung in den Betrieben ist. Offensichtlich brauchen sie das, um in konstruktive Verhandlungen einsteigen zu können.“

Auch in Hamburg folgten zahlreiche Beschäftigte am Dienstag dem Aufruf zum Warnstreik. Schwerpunkt seien hier die Kindertagesstätten gewesen, sagte eine Verdi-Sprecherin. Auch die Stadtreinigung sei bestreikt worden.

Die Warnstreiks am Mittwoch in Baden-Württemberg sollen alle Bereiche des öffentlichen Dienstes treffen, darunter den Nahverkehr, Kliniken und Kindertagesstätten. In Nordrhein-Westfallen soll der öffentliche Nahverkehr nach dem Willen der Gewerkschaft in vielen Städten und Gemeinden den ganzen Tag über stillstehen. Auch bei der Müllabfuhr, den städtischen Kindertagesstätten, Krankenhäusern und Altenheimen rief Verdi die Beschäftigten zum Warnstreik auf. Für Brandenburg sind ebenfalls Arbeitsniederlegungen am Mittwoch angekündigt. (reuters)