Es ist ein Problem, das nicht nur die Maler und Lackierer in Hamburg haben. Fast alle Handwerksinnungen in der Stadt beklagen den Mangel an Nachwuchs. Den zumeist kleinen Betrieben fällt es schwer, Mädchen und Jungen für den Beruf des Bäckers, Kochs, Schlachters oder eben des Malers zu begeistern. Die Gründe dafür sind mannigfach und nicht nur bei den Unternehmen selbst zu suchen. Immer weniger Jugendliche haben Lust, früh aufzustehen und körperlich zu arbeiten. Der Traum vom schnellen Geld als Superstar in einer der zahlreichen TV-Castingshows trübt nicht selten den Blick für die harte Wirklichkeit im Berufsleben.
Doch auch das Handwerk selbst muss mehr bieten als teure Imagekampagnen. Hier wäre eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den Hamburger Bildungseinrichtungen von Vorteil. Bereits in den Grundschulen sollten die Kinder mit dem Handwerk in Berührung kommen. Denn gerade die Jüngsten begeistern sich für Berufe, in denen Handarbeit gefragt ist.
Des Weiteren sollte für weiterführende Schulen über Pflichtpraktika in einem Handwerksbetrieb nachgedacht werden. Auch für Gymnasiasten wäre eine einwöchige Tätigkeit in einer Bäckerei oder auf dem Bau keinesfalls von Nachteil. Selbst wenn sie später einen anderen Berufsweg einschlagen sollten. Letztlich müssen die Handwerksmeister aber mit modernen Betrieben und angemessener Entlohnung dafür sorgen, dass die Jugend bei ihnen arbeiten will. Viele Handwerker haben sich hier bereits gewandelt und sind besser als ihr Ruf.