Im Jahresmittel stiegen die Preise bei den Discountern um 4,5 Prozent, in Supermärkten im Schnitt dagegen nur um 2,1 Prozent.
Düsseldorf. Die bei Verbrauchern lange als besonders günstig geltenden Lebensmitteldiscounter haben einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge 2011 überdurchschnittlich an der Preisschraube gedreht. „Im Jahresmittel stiegen die Preise hier um 4,5 Prozent“, zitiert das Magazin eine Analyse des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK. In Supermärkten hätten Lebensmittel im Schnitt dagegen nur 2,1 Prozent mehr gekostet, bei Drogerieketten sogar 0,5 Prozent weniger. Im gesamten Lebensmittelhandel lag demnach der Preisauftrieb bei 2,8 Prozent.
Angesichts knapper Gewinnspannen seien die Discounter wie Aldi und Lidl nicht umhin gekommen, „die teils massiv gestiegenen Rohstoffkosten in die Verkaufspreise einzupflegen“, zitiert das Magazin die GfK-Handelsexperten. Einer der größten Treiber sei dabei der Kaffeepreis gewesen. Die „extrem preisbewusste Discounterklientel“ habe auf die Entwicklung reagiert und sei zum Teil zu anderen Anbietern gewechselt. Dementsprechend sei der Marktanteil der Discounter am 156,8 Milliarden Euro schweren Lebensmittelhandel um 0,2 Punkte auf 43,4 Prozent gesunken – und das Billigsegment sei mit 1,2 Prozent deutlich schwächer gewachsen als der Gesamtmarkt (1,7 Prozent).
Kauflust der Deutschen ist ungebrochen
Der Rückgang ist einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ vor allem auf die Schwäche von Marktführer Aldi zurückzuführen. Nach zwei Jahren mit rückläufigen Umsätzen „entwickelten sich die beiden Ketten Aldi Nord und Süd wieder am schlechtesten unter den Discountern“, zitiert „Focus“ den GfK-Experten Wolfgang Adlwarth. (dpa/abendblatt.de)