Facebook ist angesichts seiner inzwischen mehr als 800 Millionen Mitglieder zu einer Macht im Online-Werbegeschäft aufgestiegen. Je öfter und je länger die Nutzer bei dem weltgrößten sozialen Netzwerk verharren, desto mehr klingelt die Kasse bei Facebook. Ein detaillierter Einblick in die Geschäftszahlen dürfte ab diesem Mittwoch möglich sein. Es wird erwartet, dass Facebook dann seinen Börsenprospekt veröffentlicht. Das wäre der erste Schritt zum Gang aufs Parkett. Der Börsengang selbst dürfte im Sommer anstehen.

Los Angeles. Kurz vor dem erwarteten Börsengang präsentiert sich Facebook in Bestform. Nach Daten des Marktforschers ComScore sind die überlebenswichtigen Werbeeinnahmen im vergangenen Jahr kräftig gesprudelt. Facebook hat demnach seinen Anteil an den grafischen Anzeigen im US-Markt von 21 auf 28 Prozent erhöht. Der nächstgrößere Anbieter Yahoo stagnierte dagegen bei rund 11 Prozent; Microsoft und Google dümpelten bei unter 5 Prozent.

Facebook ist angesichts seiner inzwischen mehr als 800 Millionen Mitglieder zu einer Macht im Online-Werbegeschäft aufgestiegen. Je öfter und je länger die Nutzer bei dem weltgrößten sozialen Netzwerk verharren, desto mehr klingelt die Kasse bei Facebook. Ein detaillierter Einblick in die Geschäftszahlen dürfte ab diesem Mittwoch möglich sein. Es wird erwartet, dass Facebook dann seinen Börsenprospekt veröffentlicht. Das wäre der erste Schritt zum Gang aufs Parkett. Der Börsengang selbst dürfte im Sommer anstehen.

US-Medien gehen davon aus, dass Facebook dann mit 75 bis 100 Milliarden Dollar bewertet wird (57 bis 76 Mrd Euro). Damit würde der Senkrechtstarter vom Firmenwert her in einer Liga mit dem Autokonzern VW oder dem Industriemulti Siemens spielen. In einem ersten Schritt könnten Aktien im Wert von 10 Milliarden Dollar an Investoren verkauft werden. Das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen würde damit einen der größten Börsengänge aller Zeiten hinlegen.

Wie amerikanische Medien berichten, wird Facebook noch in dieser Woche bei der US-Börsenaufsicht SEC Unterlagen für einen Gang an die Börse einreichen. Das "Wall Street Journal" nennt sogar konkret den Mittwoch. Der eigentliche Start der Börsennotierung, ursprünglich für den Sommer erwartet, könnte somit auch früher erfolgen. Interessanter als der genaue Tag der Anmeldung zum Listing ist der vom "Wall Street Journal“ genannte Wert von Facebook, den Analysten auf 75 Milliarden bis 100 Milliarden Dollar (57 Milliarden bis 67 Milliarden Euro) schätzen. . Der Börsengang selbst würde dann in drei bis vier Monaten folgen. Facebook erhoffe sich durch den Börsengang bis zu zehn Milliarden Dollar (7,6 Milliarden Euro), was letztlich einen Gesamtwert des Unternehmens zwischen 75 bis 100 Milliarden Dollar (56,7 bis 75,6 Milliarden Euro) bedeuten würde, hieß es weiter. Der Börsengang von Facebook wäre damit einer der ertragreichsten überhaupt und würde die Internetfirma zu einem der größten Unternehmen der Welt machen.

Nach Angaben der Investmentberater von Renaissance Capital hätten bei einem solchen Ergebnis nur 14 Unternehmen mehr Geld durch ihre Börsengänge eingenommen. Darunter Visa mit 17,9 Milliarden Dollar im März 2008 und der bisherige Spitzenreiter die Agricultural Bank of China mit 19,3 Milliarden im Juli 2010 – exklusive der wegen der hohen Nachfrage zusätzlich ausgegebenen Aktien. Der Börsengang von Facebook wäre mit dem angegeben Preis der größte, den je ein US-Internetunternehmen erreicht hätte – deutlich höher als jener von Google im August 2004.

Datenschützer warnen vor neuem Facebook-Profil

Facebook-Sprecher Larry Wu kommentierte den Bericht des «Wall Street Journals» nicht. Die Zeitung berief sich auf eine eingeweihte Person. Begleiten wird den Börsengang laut dem Blatt vermutlich die Investmentbank Morgan Stanley, was ein Rückschlag für deren Rivalen von Goldman Sachs wäre.

(dapd/abendblatt.de)