Wer als Autofahrer ein deutsches Modell fährt, fährt in der Regel reparaturfrei. Bester aller Klassen ist laut der Dekra-Studie der Audi A4.

Stuttgart. Mit der Entscheidung für eine deutsche Automarke haben Käufer laut einer Studie gute Aussichten auf wenig Reparaturen in der Werkstatt. Diese Faustregel gilt jedoch nicht für das Segment der Kleinwagen, wo Konkurrenz aus Japan die sprichwörtliche deutsche Wertarbeit aussticht. Das geht aus dem Gebrauchtwagenreport der Dekra hervor, den der Prüfkonzern am Donnerstag in Stuttgart präsentierte.

Mit knapp einem Fünftel traten die häufigsten Mängel bei Elektrik, Elektronik und Licht auf. Gravierender unter Kostenaspekten sind laut Dekra-Vorstandsmitglied Clemens Klinke jedoch Mängel an der Bremsanlage (11,8 Prozent) oder an Fahrwerk und Lenkung (8,3 Prozent). „Die Anzahl der Mängel hat zugenommen“, sagte Klinke.

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Das liege vor allem daran, dass es einen Trend zu Klein- und Kompaktwagen gebe, die anfälliger sind als Limousinen. Zum anderen sei auch das Durchschnittsalter der untersuchten Fahrzeuge gestiegen. Insgesamt könne man deshalb nicht sagen, dass die Fahrzeuge schlechter geworden sind. „Die Herstellerqualität ist im Gegenteil über die letzten Jahre konstant gestiegen“, sagte Klinke.

Basis sind die Hauptuntersuchungen (HU) von mehr als 15 Millionen Fahrzeugen der vergangenen zwei Jahre. Dabei unterscheidet die Studie zwischen Fahrzeugtypen von klein bis groß und unterteilt auch in drei Klassen nach Laufleistung. Die deutschen Autobauer dominieren die einzelnen Kategorien und lassen der Konkurrenz teils keine Chance. Bei der Studie handelt es sich um einen reinen Mängelreport. Andere Kostenpunkte wie Ersatzteilpreise, Unterhalt, Pannenanfälligkeit, Anschaffungskosten oder Wiederverkaufswert bleiben unberücksichtigt.

In der Wertung „Bester aller Klassen“, wo eine hohe Punktzahl über alle Kilometerstände hinweg entscheidet, ist Audi klarer Sieger: Der A4 belegt Platz eins, gefolgt von der Mercedes C-Klasse und dem Audi A6 auf dem dritten Platz. Bei den besten Einzelwertungen siegt Opel: Die Rüsselsheimer fuhren mit ihrem VW-Golf-Konkurrenten Astra auf den ersten Rang und holten mit dem Insignia auch die Silbermedaille. Auf dem dritten Platz steht ein Franzose: Der Renault Megane. (dpa/dapd/abendblatt.de)