Der deutsche Schiffbau schrumpft. Die Zahl der Werften, auf denen Seeschiffe gebaut werden, die Größe der fest angestellten Belegschaften, die Perspektiven der Branche - der Druck auf die traditionsreiche Küstenindustrie lässt nicht nach, er wird immer stärker. In ihren Nischen behaupten sich einige Topanbieter wie die Meyer Werft mit Kreuzfahrtschiffen, Lürssen mit Großyachten oder FSG und die ostdeutschen P + S-Werften mit Fähren und Spezialschiffen. Aber die Tendenz für das Gewerbe insgesamt ist negativ.

Man sollte die Gründe dafür nicht nur jenseits der Grenzen suchen. Es ist eben nicht allein die viel beschworene Konkurrenz aus Asien, die den verbliebenen Werften zusetzt. Wenn selbst ein erfolgreiches Unternehmen wie FSG in Flensburg nur unter großen Mühen Finanzierungen für Schiffsneubauten bekommt, wirft das vor allem ein schlechtes Licht auf die heimischen Banken.

Schwache Unternehmen müssen letztlich aus dem Wettbewerb ausscheiden und ihre Pforten schließen. Wer aber Unternehmen die Liquidität verweigert, die in der Substanz und in ihren Produkten gesund sind, der handelt töricht. Der trägt dazu bei, wirtschaftliche Kerne für ganze Regionen zu zerstören, an denen weit mehr hängt als die eigentliche Zahl von Mitarbeitern auf einer Werft.

Banken sollten sich auf ihren innersten Zweck konzentrieren, die Wirtschaft mit Kapital zur produktiven Verwendung zu versorgen. Für die verbliebenen deutschen Werften sind faire Geschäftsbedingungen am Finanzmarkt überlebenswichtig.