Die Gipfelrunde einigte sich auf eine Bankenabgabe, für die sie sich auch bei den G20 einsetzen will. Zudem werden Stresstests veröffentlicht.

Brüssel. Die EU will bis Ende Juli offenlegen, wie krisensicher die europäischen Großbanken sind. Das sagte der ständige EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy am Donnerstag in Brüssel nach Abschluss des EU-Gipfels.

25 europäische Großbanken waren sogenannten Stresstests unterzogen worden. Dabei wird berechnet, ob eine Bank beispielsweise die Pleite einer Großbank wie Lehman Brothers überleben kann. Der Untergang von Lehman Brothers im September 2008 hat die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst.

Die Staats- und Regierungschefs wollen mit der Veröffentlichung der Ergebnisse die Spekulation an den Finanzmärkten eindämmen. Derzeit spekulieren die Märkte gegen Spanien, weil es dem dortigen Bankensektor offensichtlich nach der geplatzten Immobilienblase schlecht geht.

Als Konsequenz aus der Krise will die EU Banken mit einer Abgabe für die Folgen der weltweiten Finanzkrise zur Kasse bitten. Darauf einigte sich die Gipfelrunde, wie spanische Diplomaten sagten. Die Banken lösten die Krise mit riskanten Wertpapiergeschäfte aus. Viele Institute mussten mit Milliardensummen von den Staaten gerettet werden. Bislang mussten die Steuerzahler dafür aufkommen – für die nächste Krise sollen die Banken vorsorgen.

Die Europäer wollen bei einer globalen Bankenabgabe voranschreiten und werden sich auch beim Treffen der mächtigsten Wirtschaftsnationen der Welt (G20) nächste Woche in Kanada dafür einsetzen. Im Kreis der G20 ist das Vorhaben aber ausgesprochen umstritten, unter anderem sind Kanada, Australien und Brasilien dagegen.

Der Widerstand der Briten bremste die Ambitionen der Bundeskanzlerin und vieler anderer Länder bei einer Finanztransaktionssteuer. Die Einführung dieser Steuer auf alle Finanzmarktgeschäfte solle erforscht und entwickelt werden, hieß es dazu nur vage.