“Indiana Jones 2 – Die neuen Abenteuer“ ist die jüngste Ausgabe der Legospiel-Reihe. Sie ist ein Aufguss aus vier Filmen – und Indiana Jones macht darin selbst als Legomännchen eine gute Figur. Allerdings hat die Qualität im Vergleich zu den bisherigen Spielen des Herstellers etwas nachgelassen.

Der unverwüstliche Archäologieprofessor mit dem Hut ist wieder da. Im zweiten Lego-Indy-Spiel durchlebt er mit dem Spieler diesmal hauptsächlich die rasanten Abenteuer aus dem vierten Film. Auf der Jagd nach dem Kristallschädel bekommt Indy es nicht nur mit Aliens zu tun, sondern erfährt außerdem vom inzwischen erwachsenen Sohn. Der aktuelle Nachwuchs der Legospiel-Familie, „Indiana Jones 2 – Die neuen Abenteuer“, kann sich auch sonst sehen lassen. „Star Wars“, „Batman“ und „Rockband“ – alle gibt’s mittlerweile in Form der klassischen Klötze.

Indiana Jones steht die eckige Figur ebenfalls wieder ausgesprochen gut. Film Nummer 4 steuert naturgemäß die Haupthandlung zum Spiel bei. Die Teile 1 bis 3 sind aber als Nebenschauplätze präsent, ihre schönsten Momente sorgen erneut für Vergnügen.

Die Spieldauer entspricht aber dem Vorgänger, der immerhin auf den Filmen 1 bis 3 basierte. Es gibt etwas weniger Rätsel, aber dafür mehr Action: Im zweiten Spiel wird deutlich häufiger gehetzt, gefahren und geflogen als im ersten. Und genau darin steckt eine große Schwäche: Die Steuerung ist einfach viel zu lahm, um ein schnelles Fahrzeug präzise zu lenken.

Mächtig viel versteckt

Gut gelungen präsentieren sich dagegen die neuen Startgebiete. Jeder der sechs Spielabschnitte beginnt in einem Areal, das extrem viele Inhalte versteckt hält: Charaktere, Fahrzeuge, Schatzkisten, geheime Bonuslevel, dazu manche Anspielung auf andere George-Lucas-Filme und Legospiele. Hat ein Spieler die Rahmenhandlung hinter sich (fünf von insgesamt 15 Leveln pro Abschnitt), sind das gerade einmal 20 Prozent des Spielinhalts. Die anderen 80 bestehen aus dem versteckten Material.

Und das hat es in sich: 50 und mehr Stunden dürften vergehen, bis Sie alles entdeckt haben. Indy-Puristen sollten Abstand halten. Das Spiel erzählt die Filmhandlungen mitunter recht eigenwillig, bösartig formuliert: falsch. Manche Szene aus dem Spiel hat man noch in keinem Film gesehen, vieles wird weggelassen. Da wirkt der zweite Teil der Lego-Reihe manchmal ein wenig unbeholfen – als hätten die Entwickler Mühe gehabt, noch gute Gags zu finden. Die an sich tolle Grundidee des Spiels leidet darunter aber nicht.

Urteil: Wer die bisherigen Legospiele mag, kommt auch mit dem neuen auf seine Kosten, denn die Ähnlichkeiten mit den Vorgängern (Indy 1, Star Wars, Batman) sind unübersehbar. Die Qualität hat aber ein wenig nachgelassen. Die actionreichen Fahrten sind nicht immer lustig, manchmal sogar regelrecht nervtötend. Auch die diversen Rätsel und Verstecke für geheimes Material machen es dem Spieler mitunter schwer. Dennoch bleibt Indy 2 immer noch ein Spiel, das mit Respekt vor der Vorlage und viel Freude am Detail gemacht ist. Für Indy- Fans also wieder ein Grund, die Peitsche zu schwingen.

Testergebnisse (für Playstation 3 und Xbox 360):

Testergebnis: gut

Preisurteil: noch preiswert

Preis laut Hersteller: 59,95 Euro

Mehr zum Thema finden Sie in der "Computer Bild Spiele", Ausgabe 01/10.

Quelle: Welt Online