Daimler und Renault sehen die Einspareffekte aus ihrer Zusammenarbeit vor allem in geringeren Entwicklungskosten für neue Fahrzeuge, beim gemeinsamen Einkauf von Teilen sowie in einer höheren Auslastung von Montage- und Komponentenwerken.
Diese Argumente wurden und werden bei verbündeten Herstellern immer wieder genannt. "Geld verdienen kann man nur, wenn man mit den Kosten absolut wettbewerbsfähig ist. Und das ist man nur, wenn man große Stückzahlen macht", sagt Autoexperte Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Nürtingen. Er sieht vor allem die Entwicklung von Elektroantrieben als Treiber für künftige Allianzen, da unklar sei, wann sich Elektroautos im Markt wirklich durchsetzten. Gerade in diesem Bereich werde die Zahl der Kooperationen weiter steigen. Doch Chancen und Risiken liegen bei Autopartnerschaften nahe beieinander. Im Folgenden eine Auswahl weiterer Autoehen, die zum Teil ihre Erfolgsstory noch schreiben müssen.
Fiat/Chrysler : Fiat und Chrysler brachte die tiefe Krise des US-Autogiganten zusammen. Der italienische Konzern Fiat hält derzeit 20 Prozent an Chrysler und will seine Beteiligung bis 2013 auf 35 Prozent aufstocken. Gemeinsam mit Fiat will Chrysler seine Modellpalette erweitern und auf dem US-Markt künftig verstärkt sparsamere und kleinere Autos anbieten.
Bislang hat Fiat bereits ein Gemeinschaftsunternehmen mit Tata Motors in Indien und weitere Kooperationen in China und Russland. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich Fiat in eine weitere Allianz in Asien einkauft", sagte Logan Robinson, Professor an der Universität der Detroit Mercy School. Chrysler war bereits von 1998 bis 2007 mit Daimler zum Weltkonzern DaimlerChrysler zusammengeschweißt. Die Firmenehe scheiterte jedoch, für Daimler wurde der Zusammenschluss zu einem finanziellen Desaster.
VW/Suzuki: VW kündigte bereits im Dezember eine Kleinwagen-Allianz mit seinem japanischen Partner Suzuki an. VW ist mit rund 20 Prozent an Suzuki beteiligt. Der Wolfsburger Konzern ist mit bisher neun Konzernmarken breit aufgestellt. Mit der endgültigen Übernahme von Porsche bis 2011 kommt eine zehnte hinzu. Die VW-Marken sind Volkswagen (Pkw), Audi, Seat, Skoda, Bugatti, Lamborghini, Bentley, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Scania. Auch ist VW mit knapp 30 Prozent am Maschinenbau- und Lkw-Hersteller MAN beteiligt. Geplant ist eine Lastwagen-Allianz aus VW, MAN und Scania unter dem Konzerndach der Wolfsburger.
Toyota/Mazda: Die Konzerne besiegelten kürzlich eine Zusammenarbeit bei der Hybrid-Technologie. Toyota will dazu seinen Wettbewerber mit entsprechender Technik beliefern. Mazda plant den Verkaufsstart für Hybrid-Autos im Jahr 2013.
BMW/PSA Peugeot Citroën: Der bayerische Autohersteller und der französische Wettbewerber arbeiten seit Jahren bei Teilen ihrer Motorenentwicklung zusammen. Die Konzerne fertigen gemeinsam Motoren für den Mini von BMW und verschiedene Modelle von Peugeot und Citroën. BMW hatte zuvor für die Übernahme der britischen Rover Lehrgeld zahlen müssen. Der damalige Vorstandschef Bernd Pischetsrieder fädelte 1994 die Fusion ein. BMW zahlte zwei Milliarden Mark und steckte erhebliche Summen in die Entwicklung neuer Modelle. Als diese sich nicht verkaufen ließen, stieg BMW im Jahr 2000 wieder aus.