Umgerechnet 136 Millionen Euro muss Daimler in den USA bezahlen, um die unappetitliche Korruptionsaffäre endlich abhaken zu können. Gemessen an dem Imageschaden, die dem deutschen Autohersteller durch eine langjährige Debatte über schwarze Kassen und korrupte Manager drohte, fällt diese Summe gering aus. Daimler hat sich freigekauft, wollte das leidige Thema möglichst schnell loswerden auf einem Markt, der den Stuttgartern derzeit ohnehin Probleme bereitet.
Korruption ist kein Kavaliersdelikt. Dieser Allgemeinplatz gilt gerade in den USA, wo Bestechung sehr viel strenger als in vielen anderen Ländern verfolgt wird. Daimler hat richtig gehandelt, mehrere Dutzend Manager entlassen und von Anfang an eng mit den amerikanischen Behörden zusammengearbeitet. Nun muss Vorstandschef Dieter Zetsche dafür sorgen, dass der Korruptionssumpf in seinem Unternehmen langfristig trockengelegt wird. Das harte Durchgreifen nach dem Bestechungsskandal bei Siemens könnte dabei Vorbild sein.