Die Finanzaufsicht (BaFin) hat eine Sonderprüfung der deutschen Tochter der Schweizer Großbank UBS eingeleitet. Die Behörde ermittelt wegen des Verdachts auf Geldwäsche und systematische Beihilfe zur Steuerflucht. Die Bank soll einem Kunden eine Scheinadresse besorgt haben.
Die deutsche Finanzaufsicht beschäftigt sich mit Vorwürfen gegen die Deutschland-Tochter der UBS. Eine Sprecherin von UBS Deutschland bestätigte, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Zusammenhang mit Vorwürfen eines Kunden eine Sonderprüfung eingeleitet habe. „UBS kooperiert selbstverständlich mit BaFin“, teilte sie mit. Der „Spiegel“ berichtete vorab, das Geldwäschereferat der BaFin wolle klären, ob die deutsche Tochter der Schweizer Großbank systematische Beihilfe zur Steuerflucht geleistet hat.
Ein Kunde hatte die UBS im Februar angezeigt, nachdem er vergeblich versucht hatte, sie für seine Investment-Verluste haftbar zu machen. Laut „Spiegel“ geht es um Millionenbeträge. Der Bankkunde wirft der Bank in der Anzeige nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt unter anderem Betrug, Untreue und Steuerhinterziehung vor. Sie habe ihm einen Scheinwohnsitz in Zürich verschafft, um der Besteuerung in Deutschland zu entgehen.
Die UBS hat in der Angelegenheit nach eigenen Angaben auch eine interne Untersuchung eingeleitet. Der Fall reicht bis ins Jahr 2008 zurück.