Wenn Angela Merkel ein Vortrag zu lange dauert, dann verschränkt sie beim Rundgang auf der Computermesse Cebit in Hannover schon mal die Arme. Meist aber hört die Kanzlerin interessiert zu. 15 Stationen besuchte sie gestern in zweieinhalb Stunden.
Die CDU-Politikerin und der spanische Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero schreiten mit dem Messevorstand voran, spanische und deutsche Minister sowie 150 Journalisten folgen. Telekom-Chef René Obermann zeigt der Kanzlerin, wie "intelligente Netze" für mehr Transparenz beim Stromverbrauch sorgen sollen, woraufhin Merkel sagt: "Das ist schön - aber was ist jetzt die Lehre daraus?" Eine Kontrolle des Stromverbrauchs eines jeden Familienmitglieds sorge schließlich nur für Streit. Bei SAP bekommt Merkel eine "Datenbrille", die sie sich aufsetzt. Rittal präsentiert das "erste absolut autarke Rechenzentrum der Welt", bei der Software AG lernen die Regierungschefs etwas über den modernen Einsatz von Prozesssoftware.
Am Ende ist die Kanzlerin "sehr beeindruckt" von den Firmen aus Deutschland und dem Cebit-Partnerland Spanien. Merkel freut sich, dass nun auf der Computermesse "immer mehr die Anwendungen für die Kunden" im Vordergrund stehen. Denn: "Die Durchdringung des gesamten Lebens mit Informations- und Kommunikationstechnologie wird sicherlich unsere nächsten Jahre prägen."